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FLZ-Auszeichnung: Christoph Goth ist Ehrenamtlicher des Monats April

Christoph Goth engagiert sich in der Kommunalpolitik und im Sport, für den Brandschutz und diverse Vereine in seinem Heimatort Vestenberg bei Petersaurach. Sein vielfältiges Engagement belohnt die Jury mit dem FLZ-Ehrenamtspreis für April.

„Vestenberg ist ein Dorf mit 200 Einwohnern. Da ist eigentlich jeder in jedem Verein“, winkt Christoph Goth ab. Er ist aber in der Regel nicht nur einfach Mitglied, sondern übernimmt Ämter, die mit Verantwortung verbunden sind. So ließ er sich zum Beispiel breitschlagen, bei der Soldatenkameradschaft beziehungsweise dem Schützenverein als Kassier das Online-Banking zu managen. „Da schreit selten einer: Hier! Ich hab es dann halt gemacht“, stellt er fest. „Aber ich werde auch gut unterstützt.“

Vom Fußballspieler zum Schiedsrichter

Sich zu engagieren, war ihm schon in seiner Jugend wichtig. Alles begann mit der Leidenschaft für das runde Leder. Im Sportverein spielte er rund 20 Jahre aktiv Fußball. Heute steht er als qualifizierter Schiedsrichter des Bayerischen Fußball-Verbands auf dem Platz – und ist nicht selten das Zünglein an der Waage. „Man muss konzentriert sein. Die Entscheidungen, die man trifft, sind fix, da wird nicht dran gerüttelt.“ Im Einsatz ist er bei Spielen „bis in die Kreisliga als Schiedsrichter und in der Bezirksliga als Assistent“.

Etwas Besonderes war für ihn zum Beispiel das Spiel, bei dem vergangenes Jahr der TSC Neuendettelsau und der SV Arberg aufeinander trafen. Beide stiegen in die Bezirksliga auf, der TSC spielt ab der kommenden Saison sogar in der Landesliga. „Das war für mich damals ein Highlight, weil es die zwei Aufsteiger waren.“

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Darüber hinaus ist er treuer Anhänger des 1. FC Nürnberg – er sitzt gleich bei zwei Fanclubs in der Vorstandschaft. Am längsten ist er im FCN-Fanclub von Großhaslach aktiv. „Ich kümmere mich hauptsächlich um die Auswärtsfahrten“, berichtet er. Den Vestenberger Fanclub hat er 2018 selbst mitgegründet. Mindestens alle 14 Tage geht es ins Stadion – deutschlandweit hat er bereits um die 40 Stadien besucht.


„Ich gehe das fokussiert an und bin ganz entspannt.“

Christoph Goth

In Stress versetzen lässt sich Christoph Goth nur selten. Auf diese Weise schafft es der Maschinenbautechniker auch, sämtliche Ehrenämter neben seiner beruflichen Tätigkeit im Vertriebsaußendienst unterzubringen. „Ich gehe das fokussiert an und bin ganz entspannt.“

So bringt ihn auch das bevorstehende 125. Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Vestenberg vom 6. bis 8. Juni kaum ins Schwitzen – obwohl er deren Vorsitzender ist. Mit 16 Jahren ging er damals zu den Brandschützern. „Bei uns war es Gott sei Dank die letzten Jahre sehr ruhig.“ In Erinnerung geblieben ist ihm aber ein Hochwasser-Einsatz an Himmelfahrt im Jahr 2018. Ausgerechnet am Tag des Burgfests sei in Vestenberg „Land unter“ gewesen. „Das war schon ein Erlebnis, aber das braucht man natürlich nicht noch einmal.“

Die Dorfvereine wie die Feuerwehr und die Schützen liegen Christoph Goth am Herzen. „Man will ja auch, dass es weitergeht. Nicht dass jemand den Verein abmelden muss oder so etwas.“ Früher war er auch noch in der Landjugend aktiv. Damals sei es darum gegangen, die Dorfkirchweih zu erhalten, nachdem die Gastwirtschaft geschlossen hatte, erinnert er sich.

Der jüngste Gemeinderat in Petersaurach

Auch wenn er aus der Landjugend herausgewachsen ist („Ich bin ja schon 32.“), setzt er sich nach wie vor für die Gemeinschaft ein – inzwischen als Mitglied des Petersauracher Gemeinderats.

Dem Gremium gehört er als Nachrücker seit 2022 an. Aktuell ist er der jüngste Gemeinderat. „Es ist eine große Ehre für mich.“ Goth ist in keiner Partei, sondern trat für die Liste Einigkeit an. Wichtig sei ihm, so betont er, „dass nicht nur auf die großen Ortschaften geschaut wird, sondern auch auf die kleinen“. Bei den Kommunalwahlen im nächsten Jahr möchte er sich wieder zur Wahl stellen. „Ich bin ja dann erst vier Jahre dabei, und man hat schon noch einige Ziele, die man erreichen will.“

Die Motivation für das Engagement

Was motiviert ihn, sich in so vielen Bereichen zu engagieren? „Das Schöne am Ehrenamt ist, Menschen etwas zu geben, den Umgang untereinander zu pflegen, vorweg zu gehen und etwas zu erreichen“, fasst er zusammen.

Noch ein Ehrenamt will der Vestenberger auf absehbare Zeit aber nicht annehmen. Schließlich braucht Christoph Goth auch noch ein bisschen Zeit für die Tiere, die daheim auf ihn warten. „Ich habe noch Hühner, Gänse und Puten zu Hause“, verrät er. „Das Schöne ist, dass Tiere einfach nie schlecht drauf sind. Wenn sie einen sehen, freuen sie sich – auch wenn sie oft nur was zu fressen wollen.“ Außerdem sei er Heimwerker: „Ich bin halt im Dorf unterwegs oder versuche, Freunde zu unterstützen.“ So ganz kann er das mit dem Helfen eben nicht sein lassen.

Für sein Engagement wird Christoph Goth bei der Aktion „Mein Ehrenamt” mit dem Preis für den Monat April ausgezeichnet. Sie kennen auch eine Person aus der Region, deren ehrenamtliches Engagement einen Preis verdient hätte? Dann schlagen Sie sie über unser Bewerbungsformular vor. Hier finden Sie alles zur Aktion.

Christoph Goth aus Vestenberg ist der Träger des FLZ-Ehrenamtspreises. Er engagiert sich in vielen Bereichen. (Foto: Andrea Walke)
Christoph Goth aus Vestenberg ist der Träger des FLZ-Ehrenamtspreises. Er engagiert sich in vielen Bereichen. (Foto: Andrea Walke)
Christoph Goth aus Vestenberg ist der Träger des FLZ-Ehrenamtspreises. Er engagiert sich in vielen Bereichen. (Foto: Andrea Walke)
Als Schiedsrichter ist Christoph Goth auf dem Fußballplatz im Einsatz. (Foto: Josef Goth)
Als Schiedsrichter ist Christoph Goth auf dem Fußballplatz im Einsatz. (Foto: Josef Goth)
Als Schiedsrichter ist Christoph Goth auf dem Fußballplatz im Einsatz. (Foto: Josef Goth)

Andrea Walke
Andrea Walke
... ist Redakteurin in der Lokalredaktion Ansbach und seit Dezember 2012 bei der FLZ. Sie fühlt sich in Rathäusern genauso wohl wie in Gerichtssälen und trifft am liebsten Menschen, die eine interessante Geschichte zu erzählen haben. Seit 2017 betreut sie redaktionell die Aktion "FLZ-Leser helfen".
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