Aus dem Holz lässt sich doch bestimmt noch etwas bauen oder muss ich die Palette dem Händler zurückgeben? Wer Ware samt Holzpalette geliefert bekommt, dem sollte klar sein: Palette ist nicht gleich Palette. Manche sind tauschfähig und hochwertig, andere nicht.
Was Sie dazu wissen müssen, damit am Ende alles paletti ist - und wann Sie unter Umständen sogar noch Geld dafür zurückbekommen.
Der Unterschied ist schnell erklärt:
Hersteller und in der Lieferkette nachfolgende Vertreiber sind grundsätzlich verpflichtet, Transportverpackungen wie Paletten zurückzunehmen. Das regelt das Verpackungsgesetz (Paragraf 15, Absatz 1).
Auch gewerbliche Kunden haben laut dem VKU einen Anspruch auf Rücknahme, wobei hier unter Umständen zusätzliche Kosten entstehen können.
Werden Einwegpaletten nicht direkt vom Lieferanten mitgenommen, muss man diese ordnungsgemäß entsorgen. Privathaushalte können kleinere Mengen bei kommunalen Wertstoffhöfen als Altholz abgeben, so der VKU. Gewerbliche Betriebe sind verpflichtet, Einwegpaletten über zugelassene Entsorgungsfachbetriebe zu verwerten.
Einfach an den Straßenrand stellen, ist keine akzeptable Option. Dieses sogenannte Littering - also das illegale Abladen von Abfällen - belastet aus Sicht der kommunalen Abfallwirtschaft nicht nur die Umwelt, sondern verursacht auch erhebliche Kosten für die Stadtreinigung und die kommunalen Entsorgungsbetriebe, heißt es vom VKU.
Übrigens: Alte Paletten einfach im Kamin verbrennen - auch das sollte man unterlassen. Bei unbehandeltem Holz geht das zwar. Doch: „Für den Laien ist oft nicht einfach erkennbar, ob eine Palette behandelt oder unbehandelt ist“, so Iris Dohmen, Sprecherin des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks. Das Altholz also nicht einfach verfeuern - auch der eigenen Gesundheit und der Umwelt zuliebe.
Anders als Einwegpaletten gehören sie nicht auf den Müll: Ob komplett oder in Einzelteile zerlegt, stabile Europaletten sind bei Heimwerkern beliebt. Daraus kann man etwa für den Garten Loungemöbel oder ein Hochbeet bauen. Oder sie für einen Couchtisch mit Rollen benutzen. Anregungen und Bauanleitungen sind im Internet zu finden, etwa bei der DIY-Academy oder bei selbst.de.
Übrigens: Europaletten für das eigene DIY-Projekt kann man auch in vielen Baumärkten erwerben. Oft gibt es sie online auch kostenlos - man findet sie etwa auf Nachbarschaftsportalen oder bei Kleinanzeigen unter „zu verschenken“.
Bevor Heimwerker jedoch loslegen, sollten sie bei gelieferten Europaletten sichergehen, dass sie diese auch behalten dürfen und nicht dem Händler oder Lieferanten zurückgeben müssen. Denn aufgrund des Mehrwegsystems ist für jede Palette ein Pfand hinterlegt.
Der Vorteil: Wer kein DIY-Projekt geplant hat, kann die Europalette leicht wieder loswerden - etwa beim Händler oder bestimmten Sammelstellen, wenn der Lieferant sie nicht direkt mitgenommen hat. Angaben dazu stehen meist auf dem Lieferschein.
Wer dem Lieferanten für die Palette vorab ein Pfand bezahlt hat, bekommt sein Geld bei der Rückgabe wieder - je nach Zustand und Rücknahmestelle sind es etwa 10 bis 30 Euro. Das Pfand ist oft höher als der Neupreis, um Anreize zu schaffen, die Palette zurückzubringen.
Wichtig: Damit Verbraucher wirklich ihr Geld zurückbekommen, sollten sie bei der Annahme einer Lieferung darauf achten, ob es sich wirklich um eine Europalette handelt und ob diese unbeschädigt ist. Denn ist eine Europalette verschmutzt oder beschädigt, sind Werteinbußen möglich. Unter bestimmten Bedingungen ist sie dann nicht mehr tauschbar.
Sollte die Europalette nicht mehr reparierbar sein, gehört sie ebenfalls zum Altholz auf den Wertstoffhof.
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