Kunst gegen Gewalt an Frauen: Schüler in Heilsbronn besprühen Schuhe rot | FLZ.de | Stage

foobarious
arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 14.11.2025 11:51

Kunst gegen Gewalt an Frauen: Schüler in Heilsbronn besprühen Schuhe rot

Rund 150 Schuhpaare färbten die Schülerinnen und Schüler der Realschule Heilsbronn für die Kunstinstallation ein. (Foto: Landratsamt Ansbach/Josephine Georgi)
Rund 150 Schuhpaare färbten die Schülerinnen und Schüler der Realschule Heilsbronn für die Kunstinstallation ein. (Foto: Landratsamt Ansbach/Josephine Georgi)
Rund 150 Schuhpaare färbten die Schülerinnen und Schüler der Realschule Heilsbronn für die Kunstinstallation ein. (Foto: Landratsamt Ansbach/Josephine Georgi)

Mit Overall, Schutzbrille und Atemmaske: Schülerinnen und Schüler der Markgraf-Georg-Friedrich-Realschule Heilsbronn haben sich an der Vorbereitung der Kunstinstallation „Zapatos Rojos– Rote Schuhe” beteiligt. In einer gemeinsamen Aktion verwandelten die Jugendlichen gespendete Schuhe in Symbole gegen Gewalt an Frauen.

Die Schuhe wurden leuchtend rot besprüht – für Erinnerung und Schmerz, aber auch für Mut und Veränderung. Sie werden Teil einer Kunstinstallation zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen” sein. Die Ausstellung eröffnet am Dienstag, 25. November, und wird bis Sonntag, 30.November, auf dem Vorplatz des Theaters Ansbach zu sehen sein, kündigt das Landratsamt Ansbach in einer Pressemitteilung an.

Engagement kennt kein Alter

„Es ist schön zu sehen, dass die Schülerinnen und Schüler die Aktion in ihrer Freizeit unterstützen und dabei so viel Spaß haben”, betont die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Ansbach Tanja Peipp. „Sie tragen dazu bei, dass das Thema Gewalt an Frauen sichtbar gemacht wird und zeigen, dass gesellschaftliches Engagement schon in jungen Jahren beginnt.”

Bevor die Sprüh-Aktion startete, informierten Vertreterinnen der Polizei und des Frauenhauses Ansbach über häusliche Gewalt. Die Jugendlichen konnten so mehr über Ursachen, Formen und Unterstützungsangebote erfahren. Kriminalhauptkommissarin Heike Krämer vom Polizeipräsidium Mittelfranken zeigte auf, dass häusliche Gewalt nicht ausschließlich mit körperlichen Angriffen einhergeht, sondern auch in psychischer, wirtschaftlicher und sexueller Form stattfinden kann.

Andrea Nachtrab vom Frauenhaus Ansbach stellte anschließend Unterstützungsangebote für Betroffene vor. Dazu gehören neben einer sicheren Unterbringung auch Beratungsgespräche, Begleitungen bei Behördengängen und Informationen über rechtliche Möglichkeiten. Deutlich wurde ebenfalls, dass Gewalt gegen Frauen überall vorkommen kann, wie etwa in der Ehe oder einer Ex-Partnerschaft. Aber auch beim Sport, in der Schule, im öffentlichen Raum, im Rahmen von Prostitution oder im eigenen Zuhause: Gewalt gegen Frauen und Mädchen findet Tag für Tag in allen Bevölkerungsschichten statt.

Es ist ein gesellschaftliches Problem

Bei der Kunstinstallation steht jeder der präsentierten Schuhpaare symbolisch für eine Frau, die im Jahr 2024 in Deutschland durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet wurde. Es geht um Femizide – die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Die Kunstaktion soll sensibilisieren, zum Nachdenken anregen und dazu beitragen, Gewalt an Frauen nicht als Einzelschicksal, sondern als gesellschaftliches Problem wahrzunehmen.

Die Aktion basiert auf „Zapatos Rojos” – einem Kunstprojekt der mexikanischen Künstlerin Elina Chauvet, das seit 2009 weltweit gezeigt wird. Im Anschluss an die Ausstellung in Ansbach werden einzelne Schuhpaare als mobile Mahnzeichen in öffentlichen Einrichtungen und Rathäusern im gesamten Landkreis Ansbach und in der Stadt Ansbach ausgestellt.

Organisiert wird die Aktion von der Arbeitsgemeinschaft für ein gewaltfreies Miteinander im Landkreis Ansbach und in der Stadt Ansbach. Die Leitung übernehmen Gleichstellungsbeauftragte Tanja Peipp (Landkreis Ansbach) und Lisa-Marie Buntebarth (Stadt Ansbach).


Von chy
north