Niklas (Name geändert) ist ein fröhlicher Junge, auch wenn es das Schicksal mit ihm und seinen Geschwistern nicht allzu gut meinte. Erst starb sein Vater, drei Jahre später die Mutter. Da sie es nach dem Tod des Gatten nicht schaffte, ausreichend für ihre Kinder zu sorgen, wurden die Minderjährigen in einer Wohngruppe untergebracht.
Inzwischen wohnt Niklas dort ohne weitere Familienmitglieder, diese sind volljährig und leben in der Metropolregion, eine Schwester in Nordrhein-Westfalen. Er besuche sie regelmäßig in den Ferien, erzählt er. Zu zwei seiner Brüder fährt er alle 14 Tage nach Nürnberg. Dort sind auch seine Eltern bestattet. Im nächsten Jahr läuft das Grabnutzungsrecht aus, zudem stehen noch Gebühren in Höhe von 430 Euro aus.
Für den 13-Jährigen ist es, wie seine Vormündin betonte, wichtig, dass das Grab erhalten bleibt. Neben den Gebühren fallen laufende Kosten von 69 Euro im Jahr an. Diese kann er wohl mit seinen Geschwistern stemmen. Aber für die ausstehende Summe fehlt einfach das Geld. Deshalb wird die Unterstützung der FLZ-Leserinnen und -leser gebraucht.
Zum Geburtstag und Todestag besucht Niklas den Friedhof. Das ist ihm wichtig. Hier ist er seinem Papa nahe. Das Grab der Mutter befindet sich gegenüber. „Wir haben Blumen gepflanzt und eine Kerze aufgestellt, wie es sich gehört”, sagt der 13-Jährige, der die achte Klasse einer Mittelschule besucht und dessen Zimmer picobello aufgeräumt ist. „Ich mag es, wenn es ordentlich ist”, sagt er. Er ist ein großer Fan von Real Madrid und hat von seinem Lieblingsteam auch Trikots. Früher hat er selbst Fußball gespielt, inzwischen aber damit aufgehört. „Ich überlege noch, ob ich mit Volleyball anfangen soll.”
In der Wohngruppe der Heilpädagogischen Kinder- und Jugendhilfe fühlt er sich wohl. Sie ist sein Zuhause geworden, hier hat er Freunde gefunden. Die Erzieherinnen und Erzieher sind für ihn da. Untergebracht werden dort Kinder und Jugendliche ab vier Jahren bis 21 Jahre, erzählt eine der Erzieherinnen. Die Kinder und Jugendlichen sind wie Niklas Vollwaisen, Halbwaisen oder es gibt andere Gründe, weshalb sie nicht bei ihren Eltern leben können. Derzeit wohnen acht junge Menschen in der Einrichtung.
Heiligabend feiert Niklas erst in der Wohngruppe, in der natürlich auch ein Christbaum nicht fehlen wird, danach geht er zu seinen Geschwistern. Auf die Frage, was er sich denn zu Weihnachten wünscht, kommt keine spontane Antwort, es folgt auch keine lange Liste: Neue Schuhe, neue Klamotten wären nicht schlecht, meint der 13-Jährige, der nach der Schule gerne eine Ausbildung zum Friseur absolvieren würde. „Das wäre cool”, findet er und grinst verschmitzt. Nach der Lehre noch den Meister zu machen, wäre nicht schlecht, stellt er fest. Und dann kommt doch noch mal die Rede auf das Grab des Papas. Das sollte erhalten bleiben, damit er ihn weiterhin besuchen kann. Das wäre ein tolles Weihnachtsgeschenk.
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