Die Stadt Augsburg begeht heute wieder ihren bundesweit einmaligen Stadtfeiertag. Das Hohe Friedensfest wird in diesem Jahr 375 Jahre alt. Der Feiertag führt dazu, dass die Augsburger in Deutschland die meisten Feiertage haben. Behörden, Geschäfte, Fabriken und Büros bleiben an dem Tag in Augsburg geschlossen.
Höhepunkt des städtischen Feiertages soll ab 11.00 Uhr wie üblich die große Friedenstafel auf dem Rathausplatz werden. Bürgerinnen und Bürger bringen traditionell von daheim Speisen und Getränke mit und essen gemeinsam an langen Tischreihen.
Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) will während der Friedenstafel auch die diesjährige Friedenspreisträgerin oder den Friedenspreisträger bekanntgeben. Der Friedenspreis wird üblicherweise alle drei Jahre von der Stadt und der evangelischen Kirche verliehen. Er ging bereits an den ehemaligen sowjetischen Staatsmann Michail Gorbatschow (2005) und den früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (1994).
Aus Anlass des 375-Jahr-Jubiläums wird die Preisvergabe heuer ein Jahr vorgezogen. Vor zwei Jahren hatte die ZDF-Kriegsreporterin Katrin Eigendorf die Auszeichnung erhalten. Die Übergabe des mit 12.500 Euro dotierten Preises ist im November geplant.
Der Feiertag wurde erstmals im Jahr 1650 gefeiert. Damals hatten die Protestanten in Augsburg ihre im Augsburger Religionsfrieden (1555) formulierte und im Westfälischen Frieden (1648) errungene Gleichberechtigung mit der katholischen Kirche gefeiert.
Im Vorfeld des Feiertages gibt es jedes Jahr in Augsburg ein umfassendes Kultur- und Bildungsprogramm zu Friedensthemen. In diesem Jahr standen etwa 140 Veranstaltungen auf dem Programm.
Unternehmen aus den Augsburger Nachbarstädten nutzen die Geschäftsschließungen zum Friedensfest gerne, um die Augsburger mit speziellen Shopping-Angeboten ins Umland zu locken.
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