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Veröffentlicht am 09.09.2025 09:20, aktualisiert am 09.09.2025 12:47

Bahn und Bund beschließen Reihenfolge bei Korridor-Sanierung

Im August begannen die Modernisierungsarbeiten auf der Strecke Hamburg-Berlin, die dafür bis April 2026 gesperrt ist. (Archivbild) (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)
Im August begannen die Modernisierungsarbeiten auf der Strecke Hamburg-Berlin, die dafür bis April 2026 gesperrt ist. (Archivbild) (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)
Im August begannen die Modernisierungsarbeiten auf der Strecke Hamburg-Berlin, die dafür bis April 2026 gesperrt ist. (Archivbild) (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Die Modernisierung vielbefahrener, aber überalterter Bahnstrecken wird noch bis weit in die 2030er Jahre hinein dauern. Die aktuelle Reihenfolge der geplanten 42 Korridore im sogenannten Hochleistungsnetz hat die Bahn nun mit dem Bund abgestimmt, wie der Konzern mitteilte. Demnach wird die letzte Sanierung der Strecke Flensburg-Hamburg erst 2036 durchgeführt. 

„Im kommenden Jahr werden planmäßig die Generalsanierungen der KorridoreHagen–Wuppertal–Köln, Nürnberg–Regensburg, Obertraubling–Passau, Troisdorf–Unkel/Unkel–Wiesbaden durchgeführt“, teilte die Bahn mit. „Fürdas Jahr 2027 ist die gebündelte Erneuerung und Modernisierung der KorridoreRosenheim–Salzburg, Lehrte–Berlin, Bremerhaven–Bremen und Fulda–Hanauvorgesehen.“

Strecken für rund halbes Jahr voll gesperrt

Ursprünglich wollten Bahn und Bund die Korridore bis zum Jahr 2031 sanieren. Es geht um stark belastete und aufgrund ihres schlechten Zustands besonders störanfällige Knotenpunkte im bundesweiten Fernverkehr. Start der sogenannten Generalsanierungen war im vergangenen Jahr auf der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Derzeit laufen die Modernisierungsarbeiten zwischen Hamburg und Berlin sowie zwischen Emmerich und Oberhausen in Nordrhein-Westfalen. 

Für die Bauarbeiten werden die Strecken für rund ein halbes Jahr voll gesperrt. Dafür sollen die Abschnitte im Anschluss für mindestens fünf Jahre baufrei bleiben. Ursprünglich waren bis zu neun Sanierungen pro Jahr geplant. Insbesondere bei den Wettbewerbern im Güterverkehr stieß der Plan auf Ablehnung, weil die Güterzüge während der Sperrungen oft deutlich weitere Umwege in Kauf nehmen müssen, als die Personenzüge. Im Juli stimmte die Bahn deshalb ein neues Konzept mit der Branche und nun auch mit dem Bund ab. 

Branche sieht noch Nachholbedarf

„Die neue Reihung der Generalsanierung ist ein richtiger Schritt, aber kein Befreiungsschlag“, teilte der Vizepräsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Joachim Berends, mit. „Solange Umleiterstrecken unzureichend vorbereitet und Sperrkonzepte nach Schema F durchgezogen werden, wird das Netz systematisch überfordert.“

Der Wettbewerberverband Mofair hob positiv hervor, dass die terminliche Klarheit nun Planungssicherheit für die Verkehrsunternehmen auf der Schiene schaffe. Gleichwohl seien wesentliche Fragen im Zusammenhang mit der sogenannten Generalsanierung noch unklar. „Solange diese nicht beantwortet sind, ist eine abschließende Bewertung der vorgestellten Reihung nicht möglich.“

Das ist die neue Reihenfolge ab 2028:

2028

Köln–Koblenz/Koblenz–MainzMünchen–RosenheimHagen–Unna–HammLübeck–Hamburg

2029

Hamburg–HannoverWürzburg–Ansbach–TreuchtlingenForbach–LudwigshafenAachen–Köln

2030

Stuttgart–UlmStendal–MagdeburgUelzen–StendalFrankfurt–Heidelberg

2031

Mannheim-KarlsruheLehrte–Groß GleidingenBremen–HamburgWürzburg–Nürnberg

2032

Bebra–ErfurtBebra–FuldaMünster–RecklinghausenWeddel–Magdeburg

2033

Bremen-OsnabrückOsnabrück-MünsterHamm–Düsseldorf–Köln

2034

Bremen/Rotenburg–WunstorfKassel–FriedbergUlm–Augsburg

2035

Minden–WunstorfNordstemmen–Göttingen

2036

Flensburg–Hamburg

© dpa-infocom, dpa:250909-930-13721/2


Von dpa
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