Die Bauchspeicheldrüse hat wichtige Aufgaben: Sie produziert nicht nur Hormone, die den Blutzuckerspiegel regulieren, sondern auch Enzyme, die unser Körper braucht, um Essen zu verdauen.
Doch was, wenn das Organ von Krebs befallen ist? Steht auf einmal die Diagnose Pankreaskarzinom im Raum, ist das für Betroffene und ihre Liebsten ein riesiger Schock. Denn der Blick auf die Überlebensrate gibt zunächst wenig Hoffnung. „90 Prozent der Erkrankten sterben innerhalb von fünf Jahren am Pankreaskarzinom“, so Lutz Otto, Bundesvorsitzender des Arbeitskreises der Pankreatektomierten (AdP).
Wie bei jeder Krebsart gilt auch bei Bauchspeicheldrüsenkrebs: Je früher er erkannt wird, desto mehr ist in Sachen Behandlung möglich. Anders als bei Brust- oder Darmkrebs gibt es für Bauchspeicheldrüsenkrebs allerdings keine allgemeine Früherkennungsuntersuchung.
Der Tumor entwickelt sich schleichend, verursacht lange keine oder nur unspezifische Symptome. Umso wichtiger: es ernst nehmen, wenn der Körper doch Signale sendet. Folgende Beschwerden können anzeigen, dass mit der Bauchspeicheldrüse etwas nicht stimmt, sich womöglich sogar ein Tumor entwickelt hat:
Treten Beschwerden ohne klare Ursache auf oder halten über einen längeren Zeitraum - etwa zwei bis vier Wochen - an, sollte man sie ärztlich abklären lassen, rät der Krebsinformationsdienst.
Besonders wachsam sollten alle sein, die ein erhöhtes Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs haben. Das besteht etwa, wenn man mindestens zwei Verwandte ersten Grades - also Kinder, Eltern oder Geschwister - hat, die an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt sind, so der Krebsinformationsdienst.
In diesem Fall zahlt die gesetzliche Krankenkasse unter bestimmten Voraussetzungen Untersuchungen zur Früherkennung - etwa MRT-Untersuchungen oder auch Untersuchungen, die Ultraschall und Magenspiegelung kombinieren.
Betroffene wenden sich am besten an ein Bauchspeicheldrüsenkrebs-Zentrum an einem Uniklinikum. Ein Überblick ist auf der Webseite „oncomap.de“ zu finden.
Übrigens ist eine familiäre Vorbelastung längst nicht das einzige, was auf das Risiko für Pankreaskrebs einzahlt. Auch die Lebensgewohnheiten spielen eine Rolle: So erhöhen Rauchen, starkes Übergewicht und hoher Alkoholkonsum das Risiko.
© dpa-infocom, dpa:251111-930-279102/1