Am Pfingstwochenende heißt es wieder: Bühne frei im Biberttal. Von Freitag, 6. Juni, bis Sonntag, 8. Juni, verwandelt sich der Dietenhofener Ortsteil Andorf in ein Mekka für alle Freunde handgemachter Live-Musik. Die Organisatoren haben zur 15. Ausgabe der dreitägigen Sause wieder ein vielfältiges Line-Up zusammengestellt. Wer sind die Bands, die auf der Bühne stehen?
Fiddler’s Green sind mehr als nur ein Festival-Headliner – sie sind eine Institution. Seit über drei Jahrzehnten stehen die Erlanger Musiker für eine explosive Mischung aus irischem Folk, Punkrock und mitreißender Live-Energie, die sie selbst „Irish Speedfolk“ nennen. Dabei trifft die traditionelle Fiddle auf Schlagzeug, die Mandoline auf verzerrte Gitarrenriffs, und das alles in einem Tempo, bei dem dem Publikum keine Verschnaufpause bleibt.
Doch was Fiddler’s Green besonders auszeichnet, ist ihre unglaubliche Bühnenpräsenz: Sie springen, tanzen, feiern – und reißen jedes Publikum vom ersten Ton an mit. Im Biberttal sind sie bereits zum dritten Mal zu Gast, und ihr Auftritt am Freitagabend verspricht wieder eines der Highlights zu werden.
Indie Rock, Pop Punk und Storytelling verbindet die Alex Mofa Gang zu einem energiegeladenen Livespektakel, das längst in großen Hallen funktioniert. Ihre Texte erzählen von Aufbruch und dem Mut, den eigenen Weg zu gehen – direkt aus dem Herzen und mitten ins Ohr.
Die Stunde der bairischen Mundart schlägt am Samstagabend beim Auftritt von Heischneida. Mit Balkan-Beats und Rock-Energie entfesseln sie ein musikalisches Feuerwerk.
Die Berliner von Engst bringen danach einen Hauch von Hauptstadt nach Andorf – ehrlich und zugleich melodiös, mit Songs, die hängenbleiben.
Zum Tagesausklang gibt es nach ihrem Biberttal-Debüt, das 2023 Organisatoren und Gäste gleichermaßen begeisterte, wieder Punkrock vom Rhein mit Rogers aus Düsseldorf. Ihre Songs verbinden Wut mit Hoffnung – und sie tun das mit einer Glaubwürdigkeit, die aus Überzeugung kommt. Titel wie „Nie euer Land“ oder „Stoppt uns“ kritisieren Nationalismus und Ausgrenzung. Dazu gibt es eingängige Refrains, die im Ohr bleiben und eine Energie, die den Funken überspringen lässt.
Die seit 2019 aktive Disko-Punk-Formation Jack Pott kombiniert am Sonntag eine Mischung aus Punk und elektronischen Klängen. Die Band aus Bad Schwartau vereint treibende Rhythmen mit eingängigen Keyboard-Linien und gesellschaftskritischen Texten – tanzbar, direkt und mit Haltung.
Monsters of Liedermaching, die Urgesteine des Liedermacher-Kollektivs, laden im Anschluss mit ihren charmanten, mal albernen, mal tiefsinnigen Texten zur großen akustischen Mitsingrunde – mit sechs Stimmen, Gitarren, Bass, Banjo und jeder Menge Lagerfeuer-Feeling.
Mit Swiss & Die Andern geht das Biberttal-Festival schließlich am späten Sonntagabend laut und politisch zu Ende. Ihr Sound ist eine wilde Mischung aus Punk, Hip Hop und Rap, während ihre Texte oft mitten ins gesellschaftliche Nervenzentrum treffen. Songs wie “Schwarz Rot Braun” sind klare Ansagen. Live liefern Swiss und seine Band eine energetische Show mit viel Bewegung, direkter Ansprache und einer klaren Message: Haltung ist keine Pose, sondern Pflicht.
Insgesamt werden wieder rund 1800 Besucher erwartet. Insgesamt sind wieder rund 150 Helferinnen und Helfer an Bord, die ihre Freizeit unentgeltlich zur Verfügung stellen und ihren Beitrag zur familiären Stimmung der Veranstaltung leisten.
Nicht wegzudenken sind wie immer auch die Mitglieder des Basarvereins Alles fürs Kind. Sie machen nicht nur den Verkauf der alkoholfreien Getränke, sie stellen auch diesmal wieder die Pfandspendenboxen auf und kümmern sich anschließend darum, dass der Erlös einem guten Zweck zugeführt wird. Diesmal soll damit die Anschaffung eines Defibrillators für den Ortsteil Andorf unterstützt werden.