Trotz mancher Erfolge muss München nach Ansicht des Bündnisses Radentscheid noch viel tun, um eine fahrradfreundliche Stadt zu werden. Vier Jahre nach dem Beschluss der Bürgerbegehren Radentscheid München und Altstadt-Radlring im Stadtrat gebe es eine Licht- und Schattenbilanz, teilte das Bündnis am Montag mit. Die Notwendigkeit zur Mobilitätswende müsse von einem breiten Spektrum der demokratischen Parteien akzeptiert und vertreten werden. Für nachhaltigere Mobilität sei der Radverkehr ein entscheidender Baustein.
„Plötzlich werden Maßnahmen, die der Stadtrat selber beschlossen hat, als Luxus-Radwege dargestellt, oder jeder einzelne Parkplatz wird verteidigt, als ginge es um Leben und Tod“, kritisierte Katharina Horn vom Bündnis Radentscheid München. Wenn man wirklich den Radverkehrsanteil signifikant erhöhen und gleichzeitig eine „Vision Zero“, also keine Verkehrstoten, verfolgen wolle, müsse man den Platz für den Radverkehr ausbauen und den ruhenden Autoverkehr einschränken.
Nach Angaben des Bündnisses arbeitet das Mobilitätsreferat der Stadt derzeit an der Umplanung von 65 Straßenabschnitten. 20 davon seien bereits öffentlich vorgestellt worden, bei 12 Maßnahmen habe der Stadtrat bereits den Umbau beschlossen, je zwei davon seien bereits in Arbeit oder bereits fertig.
Im Bündnis Radentscheid vertreten sind unter anderem der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club ADFC, der Bund Naturschutz und Parteien wie Bündnis 90/Die Grünen. 2019 hatten die Initiatoren der Stadt 160.000 Unterschriften von zwei Bürgerbegehren überreicht.
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