Bei einem schweren Brand in einem Wohnblock in Frankfurt (Oder) sind drei Menschen gestorben. Flammen schlugen am Dienstagabend aus dem Mehrfamilienhaus. Rund ein Dutzend Bewohner aus oberen Stockwerken mussten über eine Drehleiter in Freie gebracht werden. Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte waren im Großeinsatz.
Die Kriminalpolizei nahm die Untersuchungen zur Brandursache auf, Spezialisten sicherten Spuren. „Wir sind erst am Anfang der Ermittlungen“, sagte ein Polizeisprecher. Das Gebäude ist beschlagnahmt und vorerst auch nicht mehr bewohnbar. Auch Bewohner angrenzender Wohnblöcke mussten evakuiert werden, wie die Polizeidirektion Ost mitteilte.
Die Bestürzung in der Oder-Stadt im Osten Brandenburgs an der Grenze zu Polen ist groß. „Dass in der letzten Nacht drei Menschen umkamen, macht sehr betroffen. Denn es ist unumkehrbar, erscheint schrecklich sinnlos und zeigt uns wie verletzlich menschliches Leben ist“, sagte Oberbürgermeister René Wilke (parteilos).
Bei den Löscharbeiten entdeckten Feuerwehrkräfte im Flur des brennenden Hauses zwei Frauen, die trotz Rettungsversuchen ihren schweren Verletzungen erlagen. In einer Wohnung im ersten Obergeschoss, wo das Feuer ausgebrochen sein soll, fanden Einsatzkräfte zudem eine Leiche, deren Identität noch nicht geklärt war, wie es in der Mitteilung der Polizei hieß.
Insgesamt seien 13 Menschen über eine Drehleiter gerettet worden. Darunter sei auch eine Mutter mit zwei kleinen Kindern gewesen, sagte der Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr Frankfurt, Sven Müller. Der Rettungsdienst der Feuerwehr habe zehn Personen untersucht, aber niemand habe ins Krankenhaus kommen müssen.
Das gesamte Treppenhaus sei stark verraucht gewesen, sagte Müller. Die Feuerwehrkräfte waren entsprechend mit schwerer Atemschutztechnik im Einsatz.
Eine Anwohnerin, die es rechtzeitig ins Freie geschafft hatte, berichtete der „Märkischen Oderzeitung“: „Es war gegen kurz vor 22 Uhr. Ich habe schon geschlafen und bin dann vom Krach wachgeworden – da war schon alles grau in meiner Wohnung.“
Da das betroffene Wohngebäude vorerst nicht bewohnbar ist, will der Vermieter andere Unterkünfte für die Bewohner organisieren. Die Wohnungswirtschaft Frankfurt (Oder) GmbH teilte mit, sie setze alle Hebel in Bewegung, um gemeinsam mit der Caritas die betroffenen Bewohner zu unterstützen.
„Aufgrund der hohen Temperaturen, die sich während des Brandes entwickelten, müssen mögliche Schäden an der Bausubstanz sorgfältig geprüft werden“, teilte das städtische Wohnungsunternehmen mit. Fachfirmen seien beauftragt, um die Elektro- und Gasinstallationen sowie die Statik des Gebäudes zu überprüfen.
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