Nach einer ausgiebigen Debatte hat sich der Burghaslacher Gemeinderat einstimmig dafür entschieden, ein Wald-Klassenzimmer für die Grundschule auf den Weg zu bringen.
Wann und ob diese Idee tatsächlich umgesetzt wird, blieb allerdings noch etwas unklar. Laut Christian Hofmann (BfMB/NBB), der solch eine Lehrstätte beantragt hatte, würde die von ihm zurate gezogene Schutzgemeinschaft Deutscher Wald bereits im kommenden Herbst eine erste Aktion anbieten können.
Mit der Idee eines Wald-Klassenzimmers verknüpft war Hofmanns Antrag auf die Anlage eines Schulwaldes. Als Standort schwebte dem Ratsmitglied eine Teilfläche des Gemeindewalds bei Fürstenforst vor. Die Schulleitung und der Elternbeirats-Vorstand stünden dem Vorhaben positiv gegenüber, versicherte Hofmann.
Bürgermeister Armin Luther fand den Gedanken im Grundsatz gut und schön – eine Auffassung, die bei allen der zahlreichen Wortmeldungen im Rat durchklang. Allerdings sah das Gemeindeoberhaupt zunächst die Schule am Zug; diese solle ein Konzept vorlegen, was sie mit solch einem Wald-Klassenzimmer anfangen will: „Sonst habe ich die Befürchtung, die Gemeinde baut was, und es wird nicht genutzt.“
Beim Konzept, so merkte Hofmann an, könne man auf Ausarbeitungen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald zurückgreifen. Doch kam man im Rat letztlich zum Konsens, dass die Schule die pädagogische Hoheit über solch ein Konzept haben muss. Die Gemeinde könne sich nur um die Infrastruktur kümmern, „aber den Unterricht können nicht wir machen“, sagte Luther.
Wie Thomas Büttner (Freie Gemeindeliste) betonte, braucht es zuvorderst Lehrkräfte, die gewillt sind, solch ein Konzept in den Grundschulalltag einzubauen. Zudem bedürfe es auch der Bereitschaft der Eltern, fand Büttner, „sonst geht es in die Hose“.
Apropos: Nach Hofmanns Kenntnis ist für ein Wald-Klassenzimmer eine (Kompost-)Toilette „zwingend erforderlich“. Es gehe nicht um einzelne Unterrichtsstunden, sondern um ganze Schultage, die dort verbracht werden. Ferner wird eine Schutzhütte benötigt; derlei gebe es bereits am Spielplatz, merkte Helmut Wiesinger (CSU) an.
Mehrfach wiesen Hofmann und sein Fraktionskollege Christian Nowak darauf hin, dass die Idee auf lange Frist angelegt sei. Es müsse nicht von Anfang an alles fertig hingestellt werden, sondern es soll wachsen. Man könne „klein anfangen“, fand Hofmann.
Ein Knackpunkt könnten die Arbeitskräfte werden. Laut Luther hat die Schule ein akutes Personalproblem; für die Waldpädagogik brauche es aber eventuell zusätzliche Aufsichtspersonen. Doch zunächst geht es darum, so einigte man sich im Ratsgremium, ein Signal zu senden, dass die Gemeinde bereit ist, Schulwald und Wald-Klassenzimmer mitzutragen. „Es geht darum, das Projekt anzustoßen“, sagte Hofmann, der auch anmerkte, dass der Kindergarten ebenfalls Interesse an solch einem Bildungsort hätte.
„Ich habe kein Problem damit“, sagte Wiesinger, und Luther ergänzte: „Das haben wir alle nicht“, doch wolle er von der Schule nun zunächst etwas Schriftliches.