Bei der Großbrauerei Oettinger steht das Ende eines monatelangen Tarifkonflikts zwischen Gewerkschaft NGG und Geschäftsführung bevor. Nach den Arbeitnehmervertretern will auch das Management den von einem Schlichter formulierten Kompromissvorschlag akzeptieren. „Wir sind bereit, den ausformulierten Entwurf zur Schlichtungsvereinbarung vom 24. Oktober 2025 einschließlich der darin enthaltenen Änderungen der Manteltarifverträge und des Entgelttarifvertrags zu unterzeichnen“, sagte Geschäftsführer Stefan Blaschak.
Oettinger leidet - wie die Brauereibranche insgesamt - unter Umsatzrückgängen. In den vergangenen Monaten hatte die NGG bei mehrfachen Warnstreiks gegen die von der Geschäftsführung geplanten Sparmaßnahmen protestiert. Laut Gewerkschaft sieht der Schlichtungsvorschlag die Beibehaltung der bisherigen Manteltarifverträge sowie eine niedrige Lohnerhöhung vor, die unter der Inflationsrate liegen dürfte.
Die Geschäftsführung wollte sich zu den Einzelheiten des Schlichtervorschlags nicht äußern. „Nach wie vor fühlen wir uns im Gegensatz zur NGG an die in der Vorvereinbarung gemeinsam beschlossene Schweigepflicht gebunden und werden uns daher bis auf Weiteres nicht zu den Inhalten äußern“, sagte Blaschak.
Einer alljährlichen Erhebung des weltgrößten Hopfenhändlers BarthHaas aus Nürnberg zufolge war die Oettinger Gruppe im vergangenen Jahr die nach Bierausstoß drittgrößte Brauereigruppe Deutschlands.
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