Carl Wilhelm Friedrich und seine Familie haben einen gesegneten Appetit - und das ist auch gut so. Im Ansbacher Hofgarten sollen die indischen Laufenten jede Menge Nacktschnecken und Raupen des Buchsbaumzünslers vertilgen. „Sie sind sehr gesättigt, wenn sie zur Mittagszeit Pause haben“, sagt Gartenmeisterin Tamara Sand. Seit einigen Wochen sind die drei Enten im Hofgarten auf Schneckenjagd. Erste Erfolge seien bereits sichtbar, sagt Sand.
Jeden Morgen von Montag bis Freitag lässt die Betriebsleiterin des Hofgartens die Enten aus ihrem Gehege. Bis zur Mittagszeit dürfen sich Carl Wilhelm Friedrich, seine Partnerin Friederike Louise und deren Sohn Carl Friedrich August - benannt nach dem vorletzten Ansbacher Markgrafen und dessen Familie - in dem 3600 Quadratmeter großen Kräutergarten den Bauch voll schlagen. Danach müssten sie erstmal einen ausgiebigen Mittagsschlaf halten, um sich von den Anstrengungen zu erholen, sagt Sand.
In dem Kräutergarten machen sich die Nacktschnecken über Kräuter und Blumen her, der Buchsbaumzünsler gefährdet die Beeteinfassungen aus Buchsbäumen. „Wir wollten auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten“, erzählt Sand. Auf der Suche nach anderen Möglichkeiten sei sie dann auf die indischen Laufenten gestoßen. In diesem Jahr will Sand die Schneckenjagd erstmal mit drei Enten testen. „Danach gucken wir weiter.“
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