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Veröffentlicht am 04.05.2025 12:47

Fan-Frust im Aufstiegsrennen: 1. FC Köln taumelt

Trübe Stimmung beim 1. FC Köln nach dem Unentschieden gegen Regensburg.  (Foto: Marius Becker/dpa)
Trübe Stimmung beim 1. FC Köln nach dem Unentschieden gegen Regensburg. (Foto: Marius Becker/dpa)
Trübe Stimmung beim 1. FC Köln nach dem Unentschieden gegen Regensburg. (Foto: Marius Becker/dpa)

Trübe Mienen, Weltuntergangsstimmung und „Struber raus“-Rufe: Beim 1. FC Köln hat der nächste Patzer im zähen Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga übel auf die Stimmung geschlagen. Nach dem enttäuschenden 1:1 (0:0) gegen den damit abgestiegenen Jahn Regensburg entlud sich der Frust der FC-Fans deutlich: Lautstark forderten sie das Ende von Trainer Gerhard Struber und Sportchef Christian Keller.

„Die Jungs saßen da, als wäre die Welt untergegangen“, beschrieb Keller die Stimmung in der Kabine. „Aber wir haben nach wie vor alles in der eigenen Hand.“ Kapitän Timo Hübers fühlte sich an schwierige Zeiten erinnert und versuchte sich dennoch in Optimismus: „Der Grundton fühlt sich gerade nach Abstiegskampf an, aber letztlich können wir eine Riesen-Sache schaffen und die ist absolut im Rahmen des Möglichen“, betonte der Abwehrspieler. 

Neuer Tabellenführer HSV hofft auf Aufstiegsparty am Samstag

Doch durch das Remis ist die Tabellenführung weg, an der Spitze thront jetzt der zuletzt auf dem Weg zum Ziel ebenfalls ins Schlingern geratene Hamburger SV. Nach dem souveränen 4:0 (1:0) bei Darmstadt 98 wirkte der ausgelassene Jubel der Profis und Fans des HSV wie ein Testlauf für die erhoffte Aufstiegsparty, die am kommenden Samstagabend beim Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten SSV Ulm steigen könnte. Nur ein Sieg fehlt noch, um nach sieben Jahren endlich die Rückkehr in die Bundesliga perfekt zu machen. 

Dem FC droht indes ein nervenaufreibender Saisonendspurt. Nach nur fünf Punkten aus den vergangenen fünf Spielen beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz nur noch drei Zähler. Mit Nürnberg und Kaiserslautern warten fordernde Gegner. „Wir müssen jetzt nochmal den Schalter umlegen, ansonsten wird es sehr eng“, warnte Hübers. „Wir müssen jetzt intern sprechen und uns nicht von Nebenkriegsschauplätzen oder äußeren Einflüssen leiten lassen.“

Rückendeckung für Struber – Schalke trennt sich von Trainer

Trainer Struber zeigte Verständnis für den Fan-Frust, sah sich als „Blitzableiter“ und mahnte, sich nicht durch „nervöse Stimmungen oder Emotionen aus der Bahn werfen zu lassen“. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir nach wie vor eine komfortable Situation haben. Wir müssen jetzt klar am Ruder bleiben“, so der Österreicher. Vom Verein erhielt er volle Rückendeckung. Keller betonte, dass Struber „zu 100 Prozent“ Vertrauen genieße: „Ich kann ausschließen, kurzfristig etwas zu verändern, weil ich von so etwas nichts halte.“

Anders reagierte Liga-Konkurrent FC Schalke 04: Nach dem ernüchternden 0:2 vor heimischer Kulisse gegen den SC Paderborn entließ der Verein Trainer Kees van Wonderen sowie Co-Trainer Robert Molenaar mit sofortiger Wirkung. In den verbleibenden zwei Saisonspielen betreut nun U23-Coach Jakob Fimpel die Profis, die den Klassenerhalt nach der Niederlage noch immer nicht sicher haben. 

In Köln will man sich trotz der angespannten Lage nicht entmutigen lassen. „Die Welt ist nicht untergegangen und die Sonne geht morgen wieder auf – auch wenn das ein flapsiger Spruch ist. Der Blick geht nach vorne, nicht zurück“, betonte Keller. Für die beiden Endspiele brauche es „Rückenwind“ und „Zuspruch“. Dass sich der Wind schnell drehen kann, zeigt der HSV, der zuletzt Rückschläge verkraften musste – und nun kurz vor dem Aufstieg steht.

© dpa-infocom, dpa:250504-930-496864/1


Von dpa
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