Nach dem nächsten Stimmungsdämpfer für die SpVgg Greuther Fürth mühte sich Trainer Thomas Kleine, Positives zu finden. „Wir haben heute eine gute Reaktion gezeigt“, sagte Kleine, musste aber dennoch den Misserfolg eingestehen. „Unser Ziel war natürlich, in diesem K.o.-Spiel eine Runde weiterzukommen. Das ist uns leider nicht gelungen.“
Beim 1:0 (1:0) im Duell der Fußball-Zweitligisten avancierte Naatan Skyttä (12. Minute) früh zum Matchwinner für den Pokalfinalisten von 2024. Kurios war der Kurzeinsatz des Fürthers Omar Sillah. Der in der 90. Minute eingewechselte Joker lief zu früh auf den Platz und sah dafür Gelb. Wenig später gab es für ein Foul noch Gelb-Rot. „Ich fand diese Gelb-Rote Karte völlig übertrieben“, sagte Kleine.
12.411 Zuschauer sahen insgesamt überlegene Gastgeber in einem umkämpften Spiel, das Skyttä früh in eine erfolgreiche Richtung für die Gäste lenkte. Auf Umwegen kam der Ball nach einem Ballverlust der Franken zum Finnen. Torhüter Silas Prüfrock konnte bei seinem Profi-Debüt zunächst gegen Skyttä parieren, beim Nachschuss des so gut in Lautern angekommenen Sommer-Zugangs war der 20-Jährige aber machtlos. Prüfrock bewahrte die Fürther kurz vor dem Seitenwechsel gegen Faride Alidou vor dem 0:2 (45.+2).
Nach dem 0:6 bei der SV Elversberg und dem 1:4 zu Hause gegen den Karlsruher SC präsentierten sich die Fürther im ersten Pokal-Heimspiel seit 2018 gefestigter. Angetrieben von Kapitän Branimir Hrgota, der nach seiner Jokerrolle gegen den KSC das Team diesmal wieder in der Startelf anführte, verstärkten die Franken nach dem Fehlstart mehr und mehr ihre Offensivbemühungen. Es fehlte aber insgesamt die Durchschlagskraft. „Es ist wichtig, dass wir an den Kleinigkeiten arbeiten und die kleinen Fehler in Zukunft vermeiden“, sagte der Kapitän.
Die Pfälzer, die das Finale der Saison 2023/24 mit 0:1 gegen Bayer Leverkusen verloren hatten, verpassten bei ihren zaghaften Kontern eine vorzeitige Entscheidung. Gäste-Coach Torsten Lieberknecht sprach von „Pokalkampf, Pokalcharakter, Pokalhektik“. Er richtete nette Worte an den Kollegen. Die Mannschaft sei top eingestellt gewesen und hätte auch gewinnen können, sagte Lieberknecht - und zu Kleine: „Man hat gesehen, es macht Sinn mit Dir.“
In der intensiven Partie, in der sowohl Fürths Trainer Kleine als auch Lieberknecht früh die Gelbe Karte sahen, steckten die Gastgeber nicht auf. Joker Aaron Keller vertändelte in aussichtsreicher Position (81.) die Chance auf den Ausgleich für die Spielvereinigung, die zuletzt in der Saison 2020/21 über die zweite Runde hinauskam. „Wir waren eine gute Einheit“, sagte Kleine über Team und Fans. „Den Weg werden wir auch weitergehen.“
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