Der Kabarettist Günter Grünwald hat seine Bühnenkarriere beendet. Im ausverkauften Festsaal des Ingolstädter Stadttheaters trat er am Dienstagabend zum letzten Mal mit seinem aktuellen Programm „Das kann doch wohl nicht mein Ernst sein“ vor Publikum auf. Dort, in seiner Heimatstadt, hatte er lediglich ein paar Hundert Meter entfernt in der einstigen Kleinkunstbühne „Neue Welt“ seine Karriere als Komiker begonnen.
Seine bisweilen recht derbe Sprache und seine Vorliebe für „die Deppen“ rings um ihn herum wurden zu seinem Markenzeichen. Figuren wie sein „Hausmeister Bamberger“, „Berti Semmler“ oder „Joe Waschl“ machten ihn früh bekannt.
Grünwald liebte schon immer solche Typen mit einem leichten Knall, er fand sie in der Bahn, im Supermarkt oder auf der Straße. Sie waren das Futter für Szenen, wie sie jeder im Publikum schon einmal erlebte - nur eben nicht so krass, so absurd oder in dermaßen komprimierter Form.
Grünwald hatte sich einen Abend ohne große Abschiedsszenen gewünscht. „Ganz normal“ sollte er ablaufen - und das tat er dann auch. Standing Ovations für den Künstler gab es zu Ende trotzdem.
Der Komiker hatte seinen Abschied mit dem Tod von zweier Menschen in seinem engen beruflichen Umfeld begründet. Außerdem wolle er sich mehr um seine Gesundheit kümmern, sagte er.
Dass er eventuell doch irgendwann noch einmal vor Publikum auftritt, schließt Grünwald nicht aus. „Ich habe nirgendwo unterschrieben, dass ich mich nie wieder auf irgendeine Bühne stelle“, sagte er. „Irgendwann, glaube ich, packt es mich mal wieder.“ Dann könne er für vielleicht für eine Handvoll Auftritte wieder zurückkommen.
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