Der frühere Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) hat in einem flammenden Appell dazu aufgerufen, die Einheit Europas voranzutreiben. Es gebe für die Länder des alten Kontinents keine Alternative zu Europa. Ein gemeinsames europäisches Vorgehen sei die einzige Überlebenschance, sagte Fischer beim Deutschen Sparkassentag in Nürnberg.
Die gegenwärtig durch die Politik von US-Präsident Donald Trump augenfällig gewordene Situation existiere im Grund schon seit der Deutschen Einheit. „Es war absehbar, dass mit der Osterweiterung der EU die traditionellen Strukturen nur noch sehr eingeschränkt funktionieren“, sagte Fischer. „Nationale Egoismen“ – auch der Deutschen – hätten aber eine bessere europäische Antwort verhindert.
Wenn es um die Zukunft gehe, dann sei die Antwort: „Europa und nochmal Europa“, sagte Fischer. Er kritisierte in diesem Zusammenhang die Europapolitik von Altbundeskanzler Olaf Scholz (SPD): „Er hatte keine.“
© dpa-infocom, dpa:250521-930-571644/1