In seinem Schweinestall ist ein Ehepaar in Adelshofen (Landkreis Ansbach) in Lebensgefahr geraten. Es atmete zu viel von dem giftigen Gas Ammoniak ein. Ein Ersthelfer wurde ebenfalls bewusstlos.
Nach den Angaben der Polizei säuberte am Dienstag gegen 18.30 Uhr ein 68-Jähriger mit seiner 64-jährigen Ehefrau einen Schweinestall zwischen den Ortsteilen Neustett und Gickelhausen. Der Landwirt hatte hierzu die restliche Gülle unter den Spaltenböden bereits mit Wasser verdünnt, um die Verschmutzung zu lösen. Das Gemisch sollte dann durch einen Schieber von oben abgelassen werden.
Der Schieber ließ sich jedoch von oben nicht öffnen, so dass der Landwirt einen Teil des Bodens freilegte und hinabstieg, um den Schieber direkt in der Grube zu öffnen. Dabei musste er sich gebückt unter den andern Bodenteilen bewegen. Dort verlor er das Bewusstsein, woraufhin seine Ehefrau hinabstieg, um ihm zu helfen. Allerdings wurde auch sie bewusstlos.
Die beiden hatten Glück, nicht alleine im Stall zu sein. Eine Verwandte, die ebenfalls vor Ort war, holte sofort Hilfe herbei. Die Ersthelfer hoben noch weitere Spalten des Bodens ab, um besser an die Verunglückten zu kommen. Dabei wurde ein 37-jähriger Ersthelfer ebenfalls bewusstlos, konnte aber nach kurzer Zeit mit anderen Helfern das Ehepaar herausheben.
Zu dem Einsatz kamen ein Notarzt mit Rettungsdienst und Rettungshubschrauber hinzu. Bei dem Ehepaar konnte zunächst Lebensgefahr wegen einer Ammoniakvergiftung nicht ausgeschlossen werden. Beide wurden deshalb in überörtliche Krankenhäuser verbracht. Der Ersthelfer wurde ebenfalls in einem Krankenhaus versorgt. Weiter waren die Feuerwehren Neustett, Rothenburg, Oberscheckenbach und Uffenheim eingesetzt.
Ammoniak gehört zu den giftigsten Gasen, die in Tierställen entstehen können. Es bildet sich bei der Vermischung von Urin und Kot, wenn diese von Enzymen abgebaut werden. Auch in Güllelagern kommt es immer wieder zu lebensgefährlichen Vergiftungen. Um Tiere zu schützen, gibt es in Ställen Grenzwerte und Vorgaben zur Reinigung der Luft.