Nach dem Zittererfolg beim FC Ingolstadt musste Trainer Markus Kauczinski bei seinem TSV 1860 München erstmal durchzählen. „Wir haben den Sieg teuer bezahlen müssen“, meinte Kauczinski nach dem 2:1 (1:1) seiner „Löwen“ im Oberbayern-Duell der 3. Fußball-Liga. Dadurch sind sie zurück im Aufstiegsrennen.
Die Münchner feierten zwar vor 13.292 Zuschauern an der alten Wirkungsstätte von Kauczinski ihren vierten Sieg in Serie. Doch nach Gelb-Rot für Stürmer Kevin Volland (68. Minute) wird der ehemalige Nationalspieler im letzten Spiel des Jahres am Samstag (16.30 Uhr) gegen den SC Verl fehlen.
Zudem stieß Sigurd Haugen mit Ingolstadts Torhüter Kai Eisele heftig zusammen. Der Münchner Torschütze zum 1:1 (42.) blutete im Gesicht und musste ausgewechselt werden.
Im sonst mitreißenden Auswärtsspiel musste Kauczinski, der in der Saison 2016/17 in zwölf Pflichtspielen beim FC Ingolstadt in der Verantwortung gestanden war, an der Seitenlinie zunächst den Rückstand verdauen. Dennis Kaygin (20.) traf für die Gastgeber.
Haugen und Patrick Hobsch (59.) drehten dann das Spiel. Hobsch hatte den Ausgleich durch Haugen vorbereitet. Bei Hobschs Tor war Volland Wegbereiter. Nachdem der frühere Nationalspieler zu ungestüm mit hohem Bein in einen Zweikampf gegangen war, musste er den Platz verlassen. Es war bereits sein zweiter Platzverweis in dieser Saison.
„Es war heute eine mega Leistung und deswegen muss man das feiern“, sagte Kauczinski nach dem Abpfiff. „Wir haben spielerisch und kämpferisch unser bestes Spiel gemacht. Es war totale Mentalität.“
Die Ingolstädter, die unter Trainerin Sabrina Wittmann nur zwei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz haben, drängten nach dem Rückstand. Doch es war wie so oft in dieser Saison zu wenig.
„Wir beschäftigen uns hier immer mit den gleichen Dingen: Wir machen gute Spiele, haben zu 80 Prozent das Spiel unter Kontrolle, schaffen es am Ende trotz Überzahl aber nicht, den Ball über die Linie zu drücken“, analysierte Wittmann und meinte vor allem die Chance des eingewechselten Davide Sekulovic in der Nachspielzeit, der das leere Tor nicht traf.
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