Um die Ohren warm zu halten - oder weil es einfach gut zum Outfit passt: Wenn es draußen kühler wird, sind Mützen und andere Kopfbedeckungen wieder besonders gefragt.
Die gute Nachricht für alle, die noch zögern: Der Personal Shopperin Sonja Grau zufolge können alle Menschen Mützen und Co. „sehr gut tragen“. Schließlich gibt es für jede Kopfform und jeden Geschmack das richtige Modell. Man muss sich manchmal nur ein wenig durchprobieren.
Inspiration für neue Hut- und Mützen-Trends liefern dabei oft Serien, Filme - und ihre Figuren. Man denke nur an Stilikone Carrie Bradshaw, gespielt von Sarah Jessica Parker, aus „Sex and the City“ oder, aktueller, deren Fortsetzung „And Just Like That“.
Der Huttrend dazu: Der Fedora, ein Klassiker mit einem Kniff im Oberteil und meist zwei Dellen vorne - eine elegante Alternative zur Strickmütze. Die Krampe darf derzeit etwas breiter sein, das Material etwa aus Leder.
„Auch Preppy-Dressing ist angesagt und was passt da besser als ein Beret?“, sagt der in London lebende Stylist Lukas Blasberg. Er verweist auf die Serie „Emily in Paris“, in der die flache Wollmütze mit kleinem Zipfel in der Mitte mindestens eine Nebenrolle spielt.
Bezeichnet wird sie übrigens auch oft als Baskenmütze. Tragen könne man sie Blasberg zufolge gerne mal mit einem kleinen Schleier. „Wer allerdings Angst hat, wie eine Witwe auszusehen, die gerade ihren fünften Gatten beerdigt hat, hält sich an die klassische Form“, so der Stylist.
Apropos preppy - auch der sogenannte Newsboy Hat mit Schirm, etwa aus Leder, ist diese Saison ein beliebter Begleiter auf dem Kopf. Da er immer wieder modern sein wird, sei er auch ein „super Investment-Piece“, sagt Blasberg.
Wer sich hingegen vom Film „Barbie“ und dem Look von Margot Robbie und Ryan Gosling als Barbie und Ken inspirieren lassen möchte, greift - analog zum Westernstiefel-Trend bei der Schuhmode - zum Cowboy-Hut. Die Exemplare mit breiter Krempe sind im Herbst und Winter übrigens auch aus recht wärmenden Materialien zu sehen, etwa Tweed.
Doch es gibt noch kuscheligere Alternativen. Etwa ein Stück, das bereits in vielen Kleiderschränken zuhause sein dürfte und der Pudelmütze ähnelt - nur ohne Bommel: die Beanie. Eine Mütze, mit der man Personal Shopperin Sonja Grau zufolge eigentlich nichts falsch machen kann: „Die klassische Beanie passt generell zu jeder Frisur und Kopfform“, sagt sie. „Strickmützen schmeicheln in der Regel sowohl, wenn man viel Haar sieht oder nur beispielsweise etwas Pony hervorblitzt.“
Eine angesagte Alternative zur klassischen Beanie: die gehäkelte Variante, Stylist Blasberg nennt sie „Crochet“. Denn während Kleider, Tops und Zweiteiler in teils transparenter Häkeloptik fester Bestandteil der Frühjahrs- und Sommerkollektionen 2023 waren - die Vogue nannte „Häkel“ sogar den „Trend der Stunde“ - konzentriert sich der Häkel-Look jetzt auf die Kopfbedeckungen: von subtilen Designs bis hin zu Varianten mit Stickereien oder Perlen.
Ein wenig ausgefallener und vor allem etwas für Modemutige: kuschelige, voluminöse Fuzzy Hats. Inspirationsquelle hier: die 90er Jahre. Man denke nur an den flauschigen Hut in Rosa, den Pamela Anderson bei den MTV Video Music Awards 1999 trug. Ein Fashion-Statement mit einer Prise Humor.
„Diese Saison ist eine Kopfbedeckung in knalliger oder Kontrastfarbe genau das Richtige“, fasst Lukas Blasberg zusammen. „Ein Fuzzy Hat oder Crochet sind Hingucker. Wer es hingegen lieber ruhiger mag, kombiniert den Fedora mit einem tonalen Boho-Dress.“
Doch wie sieht es mit einem allgegenwärtigen Trend aus den vergangenen Jahren aus, dem Bucket Hat mit umschlagbarer Krempe? Die auch als Fischerhut bezeichneten Stücke „spielen auf alle Fälle noch vorne mit“, sagt Sonja Grau. „Diese Saison wird es sie gefüttert, gesteppt, gemustert, in Cordsamt oder Leder geben.“ Tragen könne man sie der Modeexpertin zufolge auch gern in Knallfarben.
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