Nach einem gewalttätigen Streit um ein Drogengeschäft in Oberfranken hat die Polizei sieben Verdächtige festgenommen, darunter drei Jugendliche. Drei Beteiligte – unter ihnen ein 15-Jähriger – sitzen nun in Untersuchungshaft, wie die Ermittler mitteilten.
Nach bisherigen Erkenntnissen hatten sich am frühen Sonntagabend in Oberkotzau (Landkreis Hof) ein 39- und ein 47-jähriger Mann mit zwei Jugendlichen im Alter von 15 und 17 Jahren getroffen, um Drogen zu kaufen. Der Älteste der Männer hatte seinen 14 Jahre alten Sohn dabei.
Bei der geplanten Übergabe des Rauschgifts kam es nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft zur gewalttätigen Auseinandersetzung. Dabei sollen zwei weitere Männer im Alter von 21 und 36 Jahren dazugekommen sein. Sie hätten versucht, dem 15-Jährigen zu helfen, der verdächtigt wird, mit Drogen gehandelt zu haben.
Die drei mutmaßlichen Rauschgiftkäufer sollen zu körperlicher Gewalt gegriffen und ihre Gegner mit einem Elektroschocker und einer Schreckschusspistole bedroht haben. Einen der beiden Jugendlichen hätten sie mit Kabelbinder gefesselt und in den Kofferraum eines Autos gelegt, hieß es. Ein Beteiligter habe zu einem Messer gegriffen.
Schließlich nahmen mehrere Polizeistreifen die sieben Verdächtigen fest. Sechs der Männer mussten den Angaben zufolge ärztlich behandelt werden. Der 15 Jahre alte mutmaßliche Drogenhändler sowie die 39 und 47 Jahre alten Männer sitzen den Angaben zufolge in Untersuchungshaft. Drei weitere Haftbefehle seien gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden, hieß es.
Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Hof ermitteln nun gegen die sieben Beteiligten wegen versuchten Totschlags, Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Freiheitsberaubung. Die genauen Hintergründe der Auseinandersetzung waren zunächst noch unklar.
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