Die US-Großbank Citigroup will nach einem überraschenden Quartalsverlust mittelfristig 20.000 Arbeitsplätze streichen. Bei der Vorlage der Jahresbilanz berichtete Bankchefin Jane Fraser von einem „enttäuschenden“ Schlussquartal mit einem Verlust von 1,8 Milliarden US-Dollar (1,6 Mrd Euro). Für 2024 stellte sie einen Wendepunkt in Aussicht. Die Bank komme mit der Straffung der Strukturen und der Trennung von Geschäftsteilen voran.
Fraser hatte einen umfangreichen Umbau der Bank im September angekündigt. So will sie die Zahl der Management-Ebenen von 13 auf nur noch 8 verringern. Die 20.000 Stellen auf der Streichliste entsprechen gut acht Prozent der zuletzt rund 239.000 Jobs bei der Citigroup. Zunächst kostet der Umbau Geld: Für 2024 rechnet die Bank mit einer Milliarde Dollar an Sonderkosten etwa für Abfindungen.
Im abgelaufenen Jahr steigerte Citigroup die Erträge trotz der hohen Zinsen lediglich um vier Prozent auf 78,5 Milliarden Dollar. Zudem legte sie deutlich mehr Geld für drohende Kreditausfälle zurück. Der Überschuss brach 2023 auch wegen des Verlusts im Schlussquartal um 38 Prozent auf 9,2 Milliarden Dollar ein. So muss die Bank 1,7 Milliarden in den Einlagensicherungsfonds einzahlen, der wegen des Zusammenbruchs zweier US-Institute im vergangenen Jahr hatte einspringen müssen.
© dpa-infocom, dpa:240112-99-586833/3