Im Kampf gegen organisierte Kriminalität haben europäische Ermittler Milliarden beschlagnahmt - doch das ist nur ein winziger Teil der kriminellen Gewinne. Laut einem Bericht der europäischen Polizeibehörde Europol wurden in den Jahren 2020 und 2021 schätzungsweise durchschnittlich Vermögen in Höhe von 4,1 Milliarden Euro in der EU eingezogen.
Dennoch sei der Betrag der beschlagnahmten Erlöse nach wie vor zu gering: Weniger als zwei Prozent der jährlich geschätzten Erlöse aus der organisierten Kriminalität würden eingezogen, teilte die Behörde am Montag in Brüssel mit.
Was mit den 4,1 Milliarden Euro passiert, sei von Land zu Land unterschiedlich, teilte Europol am Montagnachmittag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur schriftlich mit. Dies hänge von nationalen Gesetzen ab.
„Die organisierte Kriminalität hat eine parallele globale kriminelle Wirtschaft rund um Geldwäsche, illegale Finanztransfers und Korruption aufgebaut“, sagte die Exekutivdirektorin von Europol, Catherine De Bolle. Eine Herausforderung sei, dass sich viele kriminelle Akteure außerhalb der EU befänden und sie ihre eingesetzten Techniken schnell weiterentwickelten.
Bis zu 70 Prozent der kriminellen Netzwerke nutzen verschiedene Formen der Geldwäsche, um ihre Aktivitäten zu finanzieren, hieß es. 80 Prozent missbrauchen legale Geschäftsstrukturen für Verbrechen.
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