Auch nach der Verhaftung einer Frau im Fall Fabian treibt die Menschen weit über Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern hinaus die Frage nach dem Warum um. Warum musste der Achtjährige sterben? Warum wurde sein Leichnam an einem Tümpel abgelegt und verbrannt? „Uns bewegt alle die Frage nach dem Warum. Diese Frage stellen wir alle gemeinsam vor Gott“, sagte Jens-Peter Schulz, Pastor der Evangelisch-Lutherischen Pfarrgemeinde Güstrow, der Deutschen Presse-Agentur.
Er habe diese Frage bereits beim Trauergottesdienst am Donnerstag vergangener Woche, zu dem Hunderte in die Güstrower Marienkirche gekommen waren, von der Kanzel gestellt. Am Tag der Verhaftung der Frau unter dringendem Mordverdacht habe er mit Fabians Familie gesprochen, sagte Schulze. Ihnen und den Menschen in seiner Gemeinde wünsche er nun, „dass sie beieinander Beistand und Trost finden. Dass sie merken, dass man damit nicht alleine ist.“
Die Frau steht laut Staatsanwaltschaft im Verdacht, den Jungen umgebracht zu haben. Genauere Angaben zu der Frau machte Staatsanwalt Harald Nowack nicht. „Wir sind dort in einer relativ kleinstädtischen oder dörflichen Umgebung. Alles, was ich Ihnen jetzt sagen würde, würde die Identifizierung dieser Person ermöglichen“, sagte er. Der Grund für die Zurückhaltung sei, dass die Person weiterhin als unschuldig gelte, „so lange, bis ein Gericht darüber entschieden hat“. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen.
Einige Fragen sind weiterhin unklar. Wie Fabian zu Tode kam, teilten die Ermittler bislang nicht mit. Der Tatvorwurf lautet aber Mord. Ebenfalls unklar ist, wo das Kind ums Leben kam. Als unwahrscheinlich aber gilt, dass der Fundort auch Tatort war. Zur Identität der Frau machten die Behörden keine genaueren Angaben.
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