Eine Abschiedstour beim SSV Jahn Regensburg wollte Trainer Andreas Patz nicht. Nach dem Entschluss der Geschäftsführung, in der kommenden Drittligasaison nicht mehr mit Patz weiterzumachen, beendete der 41-Jährige sein Engagement beim Absteiger schon vor den beiden verbleibenden Saisonspielen. Aus „persönlichen Gründen“, wie es hieß.
„Wir haben leider in den vergangenen Monaten nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt, um das Ziel Klassenerhalt in der 2. Liga zu packen. Das schmerzt persönlich sehr. Als Chef-Trainer trage ich eine große Verantwortung für die Entwicklung und deswegen ist es meiner Meinung nach eine konsequente und gemeinsam gefällte Entscheidung“, erklärte Patz.
Patz war vor der Aufstiegssaison 2023/24 unter Joe Enochs Assistenztrainer beim Jahn geworden. Nach der Rückkehr in die 2. Fußball-Bundesliga und einem 3:8-Debakel Ende Oktober gegen den 1. FC Nürnberg trennte sich der Verein von Enochs, Patz wurde interimistischer Chef.
Ende November wurde er nach einem kurzen Hoch sogar befördert und mit einem Vertrag bis zum Saisonende ausgestattet. In die Nichtabstiegsregion konnte Patz das vor der Saison mit wenigen finanziellen Mitteln zusammengestellte Team aber nicht führen.
„Im Nachgang an das Auswärtsspiel in Köln habe ich mich wie angekündigt mit Andi Patz intensiv und kritisch, aber stets offen und ehrlich ausgetauscht. Als Ergebnis dieser Gespräche und auch einer umfangreichen und kritischen Saisonanalyse haben wir die gemeinsame Entscheidung getroffen, getrennte Wege zu gehen“, erklärte Sportchef Achim Beierlorzer. Der Verein kam dann Patz' Wunsch nach, die Zusammenarbeit sofort zu beenden.
Der Jahn ist seit dem Remis gegen Köln am vergangenen Samstag als Tabellenletzter auch rechnerisch abgestiegen - nach nur 24 Punkten in 32 Saisonspielen.
„Wir möchten in der 3. Liga einen Neuanfang und wollen deswegen die anstehenden Herausforderungen mit neuen Impulsen und einem neuen Profil im Trainerteam starten“, sagte Beierlorzer weiter.
„Wir möchten uns bei Andi für seinen großen Einsatz als Trainer und Mensch in den letzten beiden Jahren für den SSV Jahn bedanken. Andi hatte bereits als Teil des Trainerteams in der vergangenen Drittliga-Saison einen wichtigen Anteil am Wiederaufstieg. Zudem übernahm er im vergangenen November das Amt des Chef-Trainers in einer schwierigen Situation“, sagte Beierlorzer.
Für die beiden letzten Saisonspiele am Sonntag gegen den Karlsruher SC und eine Woche später beim SV Darmstadt 98 wird der bisherige Co-Trainer Munier Raychouni als Interimscoach fungieren. Um den künftigen Boss an der Seitenlinie muss sich Beierlorzer kümmern.
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