Nach dem Zwischenfall mit einem von der Polizei angeschossenen Soldaten im oberbayerischen Erding sollen die Hintergründe nun weiter aufgeklärt werden. Die Ermittlungen würden am Donnerstag fortgeführt, sagte ein Polizeisprecher am Morgen.
Bei einer Großübung der Bundeswehr war am späten Mittwochnachmittag ein beteiligter Soldat von der Polizei angeschossen worden. Nach Angaben des Polizeipräsidiums in Ingolstadt hatten Zeugen die Polizei alarmiert, nachdem sie einen Bewaffneten gesehen hatten. Die Polizei schickte daraufhin etliche Beamte zu dem Einsatzort.
Laut Polizei kam es dann zu Schussabgaben. Sowohl die Polizei als auch die Bundeswehr erklärten, dass es zu einer Fehlinterpretation der Situation gekommen sei. „Wie sich im Nachgang herausstellte, handelte es sich bei dem mitgeteilten Waffenträger um einen Bundeswehrangehörigen, der im Rahmen einer Übung vor Ort war“, hieß es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums.
Der Soldat wurde zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht, allerdings glücklicherweise nur leicht verletzt. Er konnte bereits in der Nacht wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Hintergrund war die von der Bundeswehr angekündigte Großübung Marshal Power. Dabei sollte der Kampf hinter einer fiktiven Frontlinie im Verteidigungsfall geübt werden - zusammen mit Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften. Die etwa 500 Soldaten der Feldjäger und die rund 300 zivilen Einsatzkräfte üben nicht auf abgezäunten Truppenübungsplätzen, sondern in der Öffentlichkeit.
Die erst am Mittwoch gestartete Übung sollte insgesamt eine Woche dauern. Ob sie wie geplant nun fortgesetzt wird, war zunächst unklar.
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