Der Prozess gegen einen zum Tatzeitpunkt 17-Jährigen, der in Immenstadt im Oberallgäu im Mai einen Obdachlosen getötet haben soll, beginnt am 8. Januar. Wie das Landgericht Kempten mitteilte, hat das Gericht die von der Staatsanwaltschaft erhobene Anklage wegen Mordes zugelassen und sieben Verhandlungstage festgelegt.
Da der Angeklagte zum Tatzeitpunkt nicht volljährig gewesen sei, finde die Hauptverhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, mit erhobener Faust auf den Obdachlosen zugegangen zu sein und ihn mit mehreren Faustschlägen - auch gegen den Schläfenbereich - attackiert zu haben. Der Mann starb am nächsten Tag an einem schweren Schädel-Hirn-Trauma.
Zuvor war das Opfer aber laut Polizei nach dem Angriff zur Polizeistation geflüchtet und hatte Anzeige erstattet. Der Mann habe „augenscheinlich oberflächliche Verletzungen“ im Kopfbereich gehabt und ärztliche Behandlung abgelehnt. Später habe er sich in den Vorraum einer Bankfiliale zurückgezogen, um dort die Nacht zu verbringen, hieß es von der Polizei.
Dort sei er am frühen Morgen in lebensbedrohlichem Zustand gefunden und in eine Klinik gebracht worden. Trotz intensivmedizinischer Behandlung starb der Mann. Aufgrund der Personenbeschreibung des Opfers in der Tatnacht hätten die Beamten den polizeibekannten Tatverdächtigen kurz nach der Tat zu Hause stellen können. Bei der Festnahme soll er die Beamten beleidigt, angegriffen und verletzt haben.
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