Wegen mutmaßlicher Schwarzarbeit in der Baubranche haben mehr als 370 Zollbeamte und Steuerfahnder Razzien in Bayern und Niedersachsen durchgeführt. Die Ermittler durchsuchten Wohn- und Geschäftsgebäuden im Raum Augsburg, München und Hannover, wie ein Sprecher des Hauptzollamts Augsburg mitteilte.
Die Staatsanwaltschaft Augsburg ermittelt den Angaben nach wegen des Verdachts des besonders schweren Falls des Sozialversicherungsbetruges und der Steuerhinterziehung gegen mehr als 30 Beschuldigte. Im Fokus der Ermittlungen stehen demnach fünf Männer und Frauen, die keine oder zu geringe Sozialversicherungsbeiträge für ihre Arbeitnehmer gezahlt haben sollen. Gegen drei der Hauptbeschuldigten sei der Haftbefehl bestätigt worden, ein Beschuldigter kam gegen Kaution frei und ein weiterer werde am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt, erklärte der Sprecher.
Bei den Durchsuchungen stellten die Beamten den Angaben nach Bargeld und Schmuck im Wert von knapp 95.000 Euro, verschiedene Drogen, darunter Haschisch und Crystal Meth, sowie eine illegale Gaspistole sicher. Auch hätten die Ermittler Bildmaterial gefunden, das den Verdacht auf den Besitz von Kinderpornografie nahelege. Auf gerichtliche Anordnung wurden zudem Vermögenswerte in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro eingefroren. An den Durchsuchungen waren den Angaben nach auch die bayerische Landespolizei und die Bundespolizei beteiligt.
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