Schauspielerin Sandra Hüller (46/„Anatomie eines Falls“) hat nach ihrer Oscar-Nominierung Veränderungen in ihrem Umfeld wahrgenommen. „Manche merken, glaube ich, selbst nicht, dass ihr Verhalten sich ändert.
Dann überlege ich mir, ob ich sie darauf hinweise oder nicht“, sagte sie der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagsausgabe). „Und manche Leute, die nur so halb nah waren, haben auf einmal einen Filter in ihrem Blick auf mich. Die gucken mich anders an. Als wäre da auf einmal etwas um mich, das sie vorher nicht bemerkt hatten. Da ist es dann schwierig für mich, miteinander in Kontakt zu kommen.“
Hüller, die in diesem Jahr für ihre Hauptrolle in „Anatomie eines Falls“ für den Oscar nominiert war und mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde, zeigt auf dem Filmfest München ihren neuen Film „Zwei zu eins“. Mit der Weltpremiere der DDR-Komödie sollte das Festival offiziell eröffnet werden.
In dem Film von Regisseurin und Drehbuchautorin Natja Brunckhorst geht es um den sogenannten Schatz von Halberstadt - tonnenweise Ostmark-Scheine, die nach der Wiedervereinigung in einem Gewölbe in Sachsen-Anhalt aufbewahrt wurden.
Brunckhorst, die als Schauspielerin in ihrer Rolle der „Christiane F.“ in den 1980er Jahren bekannt wurde, nimmt die wahren Gegebenheiten nach Angaben des Münchner Filmfestes zum Anlass, die Geschichte weiterzuspinnen und erzählt die Geschichte der Freunde Maren (Hüller), Robert (Max Riemelt) und Volker (Ronald Zehrfeld), die die eingelagerten Millionen finden und beschließen, dem aufkommenden Kapitalismus eins auszuwischen, indem sie ein ausgeklügeltes System entwickeln, um das bald wertlose Geld systematisch in Umlauf zu bringen.
„Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir eine Komödie machen, sondern wir haben versucht, einen leichten Ton zu treffen. Die Dinge nicht so schwer zu nehmen“, sagte Hüller im Interview auf die Frage, ob Komödien leichter zu drehen sind als ein ernstes Drama. „Ich finde Dreharbeiten eigentlich nur schwer, wenn man sich nicht miteinander versteht“, sagte Hüller, die für den Film ihren thüringischen Heimatdialekt wieder hervorgeholt hat. „Und wir haben uns sehr gut verstanden.“
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