Bei der Reparatur der Bergwachthütte am Watzmann-Hocheck hat sich herausgestellt, dass der Schaden größer ist als bislang angenommen. Der Grund dafür sei vermutlich „pure und sinnlose Zerstörungslust“, teilte das Bayerische Rote Kreuz mit. Bei den Arbeiten in Ramsau im Berchtesgadener Land hätten die Bergwacht und die Alpine Einsatzgruppe der Polizei am Samstag weitere bisher unbekannte massive Schäden bemerkt.
Die Notunterstandshütte habe in der Vergangenheit mehrfach Leben gerettet, wenn die Wetterverhältnisse sehr widrig gewesen seien. Zudem diene sie der Bergwacht als Materialdepot. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter zweifeln nun, ob sie die Hütte weiter erhalten sollen, da sie immer wieder beschädigt wird. Das Bayerische Rote Kreuz schätzt, dass für Material, Reparaturen und Hubschrauberflüge eine Summe in vierstellige Höhe nötig ist.
Als die Einsatzkräfte eintrafen, habe im ersten Notraum die Tür offengestanden, das Holz sei durchnässt gewesen und 15 Zentimeter Schnee hätten darin gelegen. Außerdem sei ein Vorhängeschloss zum Hauptraum und dem Materialdepot beschädigt gewesen, es musste aufgeflext werden.
Ein Fenster des öffentlich zugänglichen Schutzraums sei eingeschlagen worden, sodass Schnee und Regen hereingekommen seien und das Wasser die Holzwand beschädigt habe. Da alle Schäden durch massive mutwillige Gewalt entstanden seien, werden laut Bereitschaftsleiter Michael Renner die gleichen Täter dahinter vermutet.
Ein Bergsteiger hatte im Oktober ein Loch in einer Zwischenwand gemeldet. Der Schaden wurde ursprünglich auf 300 bis 400 Euro geschätzt. Zuletzt wurde die Hütte im Juni beschädigt, als eine Tür aufgebrochen wurde. In den vergangenen Jahren habe es noch weitere solcher Vorfälle gegeben, hieß es.
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