US-Schauspieler Alec Baldwin (65) hat in einer Anklage wegen fahrlässiger Tötung auf „nicht schuldig“ plädiert. Dies gab das zuständige Gericht im US-Bundesstaat New Mexico bekannt. Nach dem Tod einer Kamerafrau im Oktober 2021 durch einen Schuss-Vorfall am Set des Westerns „Rust“ war Baldwin Mitte Januar von einer Grand Jury angeklagt worden.
Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hatte bei der Probe für eine Szene eine Waffe bedient, als sich ein Schuss löste. Kamerafrau Halyna Hutchins wurde tödlich getroffen. Es ist unklar, wie die scharfe Munition ans Set gelangte.
Der Schauspieler verzichtete darauf, in einer geplanten Videoschalte vor dem Richter zu erscheinen. Stattdessen reagierte er per schriftlicher Erklärung auf die Vorwürfe. Nach Angaben des Gerichts muss sich Baldwin an mehrere Auflagen halten. Etwa sind ihm Waffenbesitz und der Konsum von Alkohol oder Drogen untersagt. Auch darf er nicht ohne Zustimmung des Gerichts die USA verlassen. Ein Termin für den Prozessbeginn steht noch nicht fest. Im Falle einer Verurteilung drohten dem Hollywood-Star bis zu 18 Monate Haft, berichteten US-Medien.
Gegen Baldwin war bereits im Januar 2023 Anklage erhoben, aber drei Monate später wieder fallen gelassen worden. Es seien weitere Untersuchungen und forensische Analysen erforderlich, hieß es damals von der Staatsanwaltschaft. Auch damals hatte der Schauspieler auf „nicht schuldig“ plädiert.
Die Sonderermittler der Anklage hatten den Fall im vorigen Jahr einer Grand Jury vorgelegt, um ein neues Strafverfahren gegen Baldwin anzustrengen. Eine Grand Jury untersucht in den USA nach der Vorlage von Beweismitteln durch die Staatsanwaltschaft Straftaten und entscheidet, ob Anklage erhoben werden soll.
Das Gremium sprach sich im Januar für zwei mögliche Vorwürfe von fahrlässiger Tötung aus: entweder wegen fahrlässiger Verwendung einer Schusswaffe oder wegen einer Handlung mit Todesfolge bei völliger Missachtung oder Gleichgültigkeit gegenüber der Sicherheit anderer Menschen.
Baldwin hatte in Interviews beteuert, dass er den Abzug der Waffe nicht betätigt habe. Die Ermittler prüften unter anderem, ob eine mögliche Fehlfunktion der Waffe zum Auslösen hätte führen können. Ein im August veröffentlichtes Gutachten von zwei Schusswaffenexperten belasteten den Schauspieler neu. Ihren Untersuchungen zufolge muss der Abzug betätigt worden sein.
Auch die für Waffen und Sicherheit am „Rust“-Set zuständige Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed muss vor Gericht. Sie war im Januar 2023 wegen fahrlässiger Tötung angeklagt worden. Der Prozess gegen sie soll Ende Februar beginnen.
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