Bei der dritten Ausgabe des Münchner Dackelrennens hat zum dritten Mal der gleiche Hund gewonnen: „Luitpold“ aus Eching verbesserte auf der 40-Meter-Bahn seine Rekordzeit des vergangenen Jahres auf nunmehr 3,58 Sekunden. Das sagte eine Sprecherin nach dem Finale. „Luitpold“ war wegen seiner beiden vorangegangenen Siege ohnehin Favorit.
Insgesamt waren 124 Dackel für die verschiedenen Rennklassen gemeldet, wie Organisatorin Désirée Rohrer am Rande der Veranstaltung in der Münchner Motorworld sagte. Das Ausstellungs- und Tagungszentrum ist normalerweise dem Motorsport gewidmet. „Ein Rennen auf vier Beinen ist genauso ein Rennen wie ein Rennen auf vier Rädern“, scherzte Rohrer.
Die Veranstaltung wird von Jahr zu Jahr größer: 2024 hatten 70 Hunde teilgenommen. Die Rennklassen reichen von den Leichtgewichten bis fünf Kilogramm bis zum Inklusionsrennen für alte oder körperbehinderte Hunde.
„Es treffen viele verschiedene Dackel aufeinander, es wird nie langweilig, es gibt immer etwas zu lachen“, sagte Silvia Kasperek, die mit ihrem Hund „Joshi“ teilnahm. „Wenn Joshi an der Startlinie steht, fiebere ich mit ihm mit.“
Ganz vergleichbar mit einem Autorennen ist die Veranstaltung allerdings nicht: „Für die Hunde muss es möglichst stressfrei sein“, sagte Veranstalterin Rohrer. Dass es ein Rennen ist, begreifen auch nicht alle Teilnehmer: Nicht wenige Dackel ziehen es vor, nach dem Start wieder zu Frauchen oder Herrchen zurückzukehren.
Die Idee zum Dackelrennen und die gedankliche Verbindung zum Motorsport kam den Veranstaltern, weil ehedem auf der Hutablage vieler Autos in Deutschland Wackeldackel thronten. Außerdem sei München die Stadt der Dackel, sagte Rohrer. „Eine Stadt der Dackel ohne Dackelrennen geht nicht.“
Das bezieht sich darauf, dass der sprichwörtliche grantelnde Münchner in früheren Jahrzehnten bevorzugt einen Kurzhaardackel hielt. Gebürtigen Münchnern der älteren Generation sind die Tiere unter dem Generalbegriff „Zamperl“ bekannt. Der Dackeltradition entsprechend war 1972 auch ein Kurzbeiner namens „Waldi“ Maskottchen der Olympischen Sommerspiele in der Landeshauptstadt.
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