Ein 66-Jähriger hat bei der Polizei in Mindelheim (Landkreis Unterallgäu) die Tötung seiner Mutter gestanden und sitzt nun in Untersuchungshaft. Der Deutsche hatte am frühen Freitagabend auf der Wache angegeben, kurze Zeit zuvor seine 87-jährige Mutter getötet zu haben, wie das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West mitteilte. Der betrunkene Mann wurde sofort vorläufig festgenommen. Polizisten und Rettungskräfte überprüften das Wohnanwesen - und fanden die Frau dort tatsächlich leblos.
Ein Notarzt konnte nur noch ihren Tod feststellen. „Nach ersten Erkenntnissen kam das Opfer durch äußere Gewalteinwirkung zu Tode“, schilderte das Präsidium. Der Sohn ließ sich den Angaben zufolge zwar zur Tat ein, doch über den Inhalt seiner Aussagen machte die Polizei zunächst keine Angaben.
Der 66-Jährige wurde am Samstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl wegen des Verdachts des Totschlags. Der mutmaßliche Täter sitzt nun in einem bayerischen Gefängnis in Untersuchungshaft.
Derweil hat die Kripo die Ermittlungen übernommen. Weitere Details etwa zum möglichen Motiv oder dem Tatwerkzeug wollte ein Polizeisprecher auf Nachfrage nicht mitteilen. Als Nächstes würden die Ergebnisse der voraussichtlich am Montag anstehenden Obduktion der Leiche bewertet, sagte er.
Es ist das zweite Tötungsdelikt im mutmaßlich familiären Umfeld in Bayern binnen weniger Tage. Am Morgen nach Heiligabend waren zwei Kinder tot in ihrem Zuhause in Rosenheim gefunden worden. Unter Verdacht steht die 39 Jahre alte Mutter: Sie soll ihre sechs und sieben Jahre alten Kinder im Laufe des Heiligabends oder in der Nacht auf den ersten Weihnachtsfeiertag im gemeinsamen Wohnhaus mit einem Werkzeug tödlich verletzt haben. Danach soll sie versucht haben, sich selbst zu töten, doch ihr physischer Zustand war rasch wieder stabil.
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