Trapps Gefühlswelt zwischen Ehrgeiz und Mitleid mit Santos | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 21.04.2025 06:24

Trapps Gefühlswelt zwischen Ehrgeiz und Mitleid mit Santos

Ohne Gegentor beim Comeback: Frankfurts Kapitän Kevin Trapp (l) mit Abwehrchef Robin Koch nach dem 0:0 in Augsburg. (Foto: Jan-Philipp Strobel/dpa)
Ohne Gegentor beim Comeback: Frankfurts Kapitän Kevin Trapp (l) mit Abwehrchef Robin Koch nach dem 0:0 in Augsburg. (Foto: Jan-Philipp Strobel/dpa)
Ohne Gegentor beim Comeback: Frankfurts Kapitän Kevin Trapp (l) mit Abwehrchef Robin Koch nach dem 0:0 in Augsburg. (Foto: Jan-Philipp Strobel/dpa)

Kevin Trapp ist zurück - und wie. Nach der schweren Knieverletzung seines jungen Kollegen und Konkurrenten Kaua Santos kam es früher als geplant zum Comeback des 34 Jahre alten Kapitäns im Tor von Eintracht Frankfurt. Und die langjährige Nummer eins war am Ostersonntag da, als sie beim 0:0 in Augsburg gebraucht wurde. 

„Das war ein Sensations-Save von Trappo“, schwärmte Trainer Dino Toppmöller von der Parade in der 88. Minute, als Trapp den Ball nach einem Schuss von FCA-Stürmer Phillip Tietz aus seiner linken Torecke kratzte. 

„Es tut mir sehr leid für Kaua“

„Es freut mich, dass ich den Ball halten konnte“, sagte Trapp, der sich nach dem Spiel ausführlich zu seiner persönlichen Situation, zum jungen Kollegen Santos (22) und den Frankfurter Champions-League-Chancen äußerte.

Seit dem 9. März musste der neunmalige Nationaltorhüter wegen eines Muskelanrisses am Schienbein pausieren. Nach dem Kreuzbandriss von Santos beim bitteren Europa-League-Aus der Eintracht gegen Tottenham Hotspur kehrte Trapp nun früher als von ihm selbst geplant ins Tor zurück. 

„Fußball ist sehr schnelllebig, das weiß ich auch nach den 15, 20 Jahren, die ich dabei bin“, sagte Trapp. Mitfühlende Worte fand er dabei für Santos, der sich in seiner Abwesenheit anschickte, ihn als Nummer eins abzulösen: „Es tut mir sehr leid für Kaua, der gut drauf war, der wirklich gute Spiele gemacht hat.“ 

Es sei eine schwere Verletzung, „die sicherlich nicht einfach ist für ihn“, bemerkte Trapp: „Wir haben länger gesprochen. Er wirkt relativ gefasst. Er ist ein guter Junge, der sicherlich stärker zurückkommen wird.“

„Jeder Profifußballer hat den Ehrgeiz...“

Im Bundesliga-Endspurt ist es aber nun wieder Trapp, den die Eintracht ganz dringend als Rückhalt braucht. „Ich durfte heute wieder da stehen, wo ich es liebe zu stehen“, erzählte der Kapitän. Und Trapp sprach seine Ansprüche klar an: „Jeder, der Profifußballer ist, hat den Ehrgeiz, am Ende auch auf dem Platz zu stehen.“ 

Trapp hat ein klares Ziel mit der Eintracht: Europas Königsklasse. „Wir können etwas sehr, sehr Großes erreichen“, sagte er. Und die Nullnummer beim FC Augsburg mochte er keineswegs als Misserfolg einordnen. Im Gegenteil. 

„Der Punkt könnte uns helfen im Endspurt. Das Ausscheiden aus der Europa League war ein heftiger Rückschlag. Dann hier so aufzutreten wie in der zweiten Halbzeit, gibt uns viel Kraft für die letzten Wochen“, sagte Trapp. Seine Mannschaft sieht er gewappnet für die letzten vier Spieltage: „Wir sind mental stark und auch physisch gut unterwegs.“

© dpa-infocom, dpa:250421-930-454254/1


Von dpa
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