Trump erwägt Reise zu Ukraine-Treffen in Istanbul | FLZ.de | Stage

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Veröffentlicht am 12.05.2025 19:19

Trump erwägt Reise zu Ukraine-Treffen in Istanbul

Trump hofft auf gutes Ergebnis des Türkei-Treffens. (Archivbild)  (Foto: Mark Schiefelbein/AP/dpa)
Trump hofft auf gutes Ergebnis des Türkei-Treffens. (Archivbild) (Foto: Mark Schiefelbein/AP/dpa)
Trump hofft auf gutes Ergebnis des Türkei-Treffens. (Archivbild) (Foto: Mark Schiefelbein/AP/dpa)

US-Präsident Donald Trump erwägt eine Teilnahme an dem möglichen Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Kremlchef Wladimir Putin am Donnerstag in der Türkei. „Ich habe so viele Termine, aber ich habe darüber nachgedacht, tatsächlich dorthin zu fliegen“, sagte Trump vor seinem Abflug zu einer mehrtägigen Nahostreise. Trump ergänzte auf Nachfrage: „Ich würde hinfliegen, wenn ich denke, dass es hilfreich wäre.“

Putin hatte die Wiederaufnahme direkter Friedensgespräche mit der Ukraine ab Donnerstag in der Türkei selbst vorgeschlagen – allerdings nicht explizit gesagt, dass er selbst anreisen würde. 

Trump äußerte sich dennoch hoffnungsvoll: „Ich denke, dass dieses Treffen gute Dinge hervorbringen kann.“ Die Begegnung sei sehr wichtig. „Ich habe sehr darauf bestanden, dass dieses Treffen stattfindet.“

Selenskyj begrüßte Trumps Überlegungen. „Natürlich hätten wir in der Ukraine gern, dass Präsident Trump dort bei diesem Treffen in der Türkei dabei ist“, schrieb er bei Telegram. Er selbst werde anreisen und hoffe, dass die russische Seite zu den Gesprächen erscheine. „Wir können viel verändern“, so Selenskyj.

Trump: Debatte um Waffenstillstand ging hin und her

Trump sagte, die Debatte, ob vorher eine Waffenruhe gelten müsse, sei hin und her gegangen. Er habe dann zu Selenskyj gesagt: „An diesem Punkt müssen wir das beenden. Gehen Sie einfach zu dem Treffen.“ Selenskyj hatte dann auf der Plattform X geschrieben: „Ich werde am Donnerstag auf Putin in der Türkei warten, persönlich.“ 

Trump hatte argumentiert, nur wenn der ukrainische Staatschef den Gesprächen zustimme, wüssten Kiew, die europäischen Partner und die USA, woran sie seien und könnten entsprechend handeln. Selenskyj betont, dass die Ukraine ab diesem Montag wie von wichtigen europäischen Verbündeten gefordert eine „volle und dauerhafte Feuerpause“ erwarte, um eine notwendige Grundlage für Diplomatie zu schaffen.

Trump beginnt am Dienstag einen mehrtägigen Besuch im Nahen Osten. Die erste Station ist Saudi-Arabien. Danach folgen Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Russland lässt Teilnahme Putins an Treffen offen 

Offiziell äußerte sich der Kreml nicht zu Trumps Gedankenspielen um eine Türkeireise. Dass die russische Führung das Treffen in Istanbul aber lieber auf niedriger Ebene abhalten möchte, machte zuvor Konstantin Kossatschow, der Vizechef des Föderationsrats, dem russischen Oberhaus des Parlaments deutlich. Darauf angesprochen, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dort auf Kremlchef Wladimir Putin warte, sagte Kossatschow, das sei reines Theater. Ein unvorbereitetes Treffen sei schlimmer als gar kein Treffen, meinte der bekannte russische Außenpolitiker und verwies dabei auf den Besuch Selenskyjs im Weißen Haus, der in einem Fiasko für Kiew endete.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), der britische Premierminister Keir Starmer, der französische Präsident Emmanuel Macron und Polens Ministerpräsident Donald Tusk hatten ultimativ eine Waffenruhe von Russland ab diesem Montag gefordert. Andernfalls drohten Russland weitere Sanktionen. Dies wurde von Russland als Ultimatum klar abgelehnt. „Solch eine Sprache von Ultimaten ist für Russland inakzeptabel, sie geht nicht“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Ob Russland zu einer Waffenruhe bereit ist, sagte er dabei nicht.

Moskau habe bereits in den vergangenen Tagen Drohungen gehört über die Einführung neuer Sanktionen, wenn es nicht schnell einer Waffenruhe in der Ukraine zustimme, kritisierte er. Er betonte, dass Moskau ernsthaft gewillt sei, eine diplomatische Lösung für den seit mehr als drei Jahren währenden Krieg zu suchen.

© dpa-infocom, dpa:250512-930-534470/1


Von dpa
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