Der gesperrte Union-Trainer Steffen Baumgart sucht sich beim Spiel gegen den FC Bayern München bewusst einen Rückzugsort. „Erstens wird mich nicht gleich jemand finden. Das ist auch Absicht. Da müsst ihr mit Anpfiff suchen“, sagte der 53-Jährige vor dem Bundesliga-Heimspiel der Berliner gegen den Tabellenführer am Samstag (15.30 Uhr/Sky).
Der Coach hatte gegen Frankfurt seine vierte Verwarnung in dieser Saison gesehen und darf gegen die Münchner nicht an der Seitenlinie stehen. Er wird das Spiel von der Tribüne der Alten Försterei verfolgen.
„Ihr könnt davon ausgehen, dass ich einen sehr guten Platz haben werde, wo ich - das kann ich schon sagen - hauptsächlich für mich sitzen werde. Um mich dann wirklich auf mich zu konzentrieren“, sagte Baumgart. Es falle ihm schon sehr schwer, „nicht am Rand in Bewegung zu sein“, meinte er. „Ich bin weit weg von dem, was ich am liebsten mache.“
Die Ansprache vor dem Spiel darf der Ex-Profi halten und auch in der Halbzeit in die Kabine. An der Seitenlinie wird ihn Co-Trainer René Wagner. Das hätten Wagner und die anderen beiden Assistenten, Sebastian Bönig und Kevin McKenna, untereinander geklärt. „Wer von vornherein ausgefallen ist, war McKenna, weil der wahrscheinlich nach fünf Minuten bei mir oben gesessen hätte“, scherzte Baumgart.
Während des Spiels verlässt er sich komplett auf seine Co-Trainer. „Wir werden viele Szenarien schon für uns besprechen. Ich bin mir relativ sicher, dass ich nicht wild umher telefoniere, um dann den Jungs, denen ich vertraue, von oben irgendwelche Anweisungen zu geben“, sagte Baumgart, und schob einen weiteren Scherz hinterher: „Wenn sie es nicht hinkriegen, wissen wir ja, wer schuld ist.“
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