Wenn am Bodensee die Polizei zu einem Tatort kommt, ist einer immer schon da: Robert Anders. Auch in der dritten Folge der ZDF-Reihe „Der Kommissar und der See“ ist der sympathische Ruheständler den Ermittlern meist einen Schritt voraus - ganz unabsichtlich natürlich. Dieses Mal ist er „In besseren Kreisen“ unterwegs - so der Untertitel der Folge, die am Montag, 9. Dezember, um 20.15 Uhr linear zu sehen und in der Mediathek abrufbar ist.
Die Reihe ist die erfolgreiche Fortsetzung des langjährigen Dauerbrenners „Der Kommissar und das Meer“. Nachdem Robert Anders (Walter Sittler) auf der schwedischen Insel Gotland in Pension gegangen ist, kehrte er in seine Heimat am Bodensee zurück. Am Ort seiner Kindheit hat er sich inzwischen wieder einigermaßen eingewöhnt - auch weil ihn sein Jugendfreund Hannes (Gerhard Wittmann) regelmäßig besucht.
Als bei einem Treffen von Robert mit ehemaligen Schulkameraden prompt eine junge Frau tot aus dem Bodensee gezogen wird, ist der Ex-Kommissar wieder mittendrin in der Welt der Ermittler. Auch wenn er vornehme Zurückhaltung demonstriert - er kann halt einfach nicht anders. Kumpel Hannes scheint beeindruckt: „Mensch Robert, was Du immer erlebst“, begrüßt er ihn fröhlich mit einem Schulterklopfen.
Der Tod der jungen Wissenschaftlerin Lena im Bodensee sieht zunächst nach einem Unfall aus. Doch am nächsten Tag wird ihr Chef, der reiche Pharmaunternehmer Bernd Eschenbach (Peter Benedict), als Wasserleiche aufgefunden – gefesselt an Händen und Füßen.
Das kann kein Zufall sein, davon sind die Kommissare Annika Wagner und Martin Keller (Nurit Hirschfeld und Dominik Maringer) überzeugt. Ein Zufall ist aber, dass Eschenbach einst mit Robert Anders zusammen ein Nobel-Internat besuchte. Teil der Schülerclique damals war auch Maria Haug (Aglaia Szyszkowitz), die Ärztin mit eigener Praxis geworden ist. Anders freut sich über alte Vertrautheit.
Doch der Mord an Eschenbach überschattet das Wiedersehen. Als Tatort stellt sich die sagenumwobene Galgeninsel im Bodensee vor Lindau heraus. Die Drehbuchautoren Myriam Utz und Andreas Karlström entwickeln eine von Regisseur Sven Nagel in Szene gesetzte, mysteriöse Geschichte, die wieder mit Augenzwinkern erzählt ist und die mit einigen Wendungen überrascht.
Das Ermittler-Duo Wagner und Keller hat Roberts Co-Recherchen inzwischen irgendwie akzeptiert. Hauptdarsteller Walter Sittler sagte der dpa zu seiner Rolle: „Der Kommissar Anders muss sich jetzt, als Rentner-Kommissar, mehr noch als vorher auf seine Kerneigenschaften verlassen: das Gespür dafür, wo die Lösung sein könnte, auch wenn das nicht so leicht zu sehen ist. Zudem ist er für die junge Kommissarin Annika Wagner so was wie ein Polizei-Lehrer, ohne, dass sie es zu sehr merken darf.“
Mit Internatsalltag hat Sittler Erfahrung, schließlich besuchte der Schauspieler einst das Internat Schloss Salem am Bodensee. Drei Jahre habe er dort als Vollstipendiat verbracht, erzählte er. „Da gab es natürlich bestimmte Regeln. Wenn man dann einige zu oft nicht beachtet hatte, wurde als „Strafe” ein Waldlauf von Salem zur Kirch Birnau verhängt. Für mich war das eher etwas Schönes, denn die Aussicht von dort auf den Bodensee und die Kirche Birnau ist umwerfend.“
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