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Veröffentlicht am 16.11.2025 14:37

Veranstaltung der Uni München zu Nahost in der Kritik

Eine geplante Veranstaltung an der Ludwig-Maximilian-Universität mit möglicherweise pro-palästinensischen Inhalten ruft die bayerische Landespolitik auf den Plan (Archivbild).  (Foto: Sven Hoppe/dpa)
Eine geplante Veranstaltung an der Ludwig-Maximilian-Universität mit möglicherweise pro-palästinensischen Inhalten ruft die bayerische Landespolitik auf den Plan (Archivbild). (Foto: Sven Hoppe/dpa)
Eine geplante Veranstaltung an der Ludwig-Maximilian-Universität mit möglicherweise pro-palästinensischen Inhalten ruft die bayerische Landespolitik auf den Plan (Archivbild). (Foto: Sven Hoppe/dpa)

CSU-Politiker haben die zumindest vorübergehende Absetzung einer palästinensisch dominierten Lehrveranstaltung zum Nahost-Konflikt an der Münchner Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) verlangt. Die Veranstaltung müsse umfassend geprüft und bis zum Abschluss der Prüfung abgesetzt werden, heißt es in einer CSU-Mitteilung. Die Politiker schließen sich damit einer Forderung jüdischer Hochschullehrer an.

Das LMU-Institut für den Nahen und Mittleren Osten plant für den 28. November eine mehrstündige Veranstaltung unter dem Titel „The Targeting of the Palestinian Academia“. Dabei sollen Wissenschaftler der palästinensischen Universitäten Birzeit (nahe Ramallah) und Al Quds (Jerusalem) zu Wort kommen. 

CSU: Keine sachliche Auseinandersetzung in Sicht

„Nicht nur die Themen einiger Vorträge, auch Äußerungen der eingeladenen Gäste lassen an der einseitigen Stoßrichtung der Veranstaltung keine Zweifel“, sagte CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek. „Wenn Referenten von einem israelischen „Gefängnisregime” fabulieren, „unnachgiebige Gewalt” beklagen und dem Staat Israel eine „genozidale Kriegsmaschinerie” vorwerfen, ist eine sachliche wissenschaftliche Auseinandersetzung nicht ansatzweise in Sicht.“

Der Antisemitismus-Beauftragte der Staatsregierung, Ludwig Spaenle, und Holetscheks Stellvertreter im Fraktionsvorsitz, Winfried Bausback, äußerten sich ähnlich. Sie griffen damit die Argumentation auf, mit der sich zuvor das Netzwerk jüdischer Hochschullehrender in einem offenen Brief unter anderem an die Hochschule gewandt hatte. DIe Hochschullehrer beklagen in dem Schreiben unter anderem die fehlende wissenschaftliche Balance der geplanten Veranstaltung und forderten einen besseren Schutz jüdischer Studierender. Auch der jüdische Wissenschaftler Michael Wolffsohn hatte sich geäußert.

Protestcamp

Die renommierte Münchner Universität war bereits in der Vergangenheit mehrmals in die Schlagzeilen geraten, weil auf ihrem Gelände über viele Wochen ein pro-palästinensisches Protestcamp abgehalten worden war. Studierende hatten damit ihren Protest gegen das Vorgehen der israelischen Regierung im Gaza-Streifen zum Ausdruck gebracht.

© dpa-infocom, dpa:251116-930-300041/1


Von dpa
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