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Veröffentlicht am 02.11.2023 16:15

Vergiftung durch Putzmittel: Was Eltern jetzt tun müssen

Ätzend und gefährlich: Hinweiszeichen auf Putzmittelverpackungen informieren über potenziell gefährliche Inhaltsstoffe. (Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn)
Ätzend und gefährlich: Hinweiszeichen auf Putzmittelverpackungen informieren über potenziell gefährliche Inhaltsstoffe. (Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn)
Ätzend und gefährlich: Hinweiszeichen auf Putzmittelverpackungen informieren über potenziell gefährliche Inhaltsstoffe. (Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn)

Verschluckten Kinder Putzmittel oder andere giftige Substanzen, sollten Eltern Ruhe bewahren und zuerst die zuständige Giftnotrufzentrale anrufen. Eine Liste der Anlaufstellen gibt es online beim Bundesministerium für Verbraucherschutz. Liegt bereits eine lebensbedrohliche Situation vor, rät der Malteser Hilfsdienst (MHD), den Notruf 112 zu wählen.

Tipp: Auf vielen Verpackungen steht ein Rezepturidentifikator. Er beginnt immer mit „UFI“, dann folgen Zahlen und Buchstaben, erklärt das Forum Waschen. Diese Angabe sowie Gefahrenhinweise und der genaue Produktname können den Fachleuten wichtige Hinweise liefern.

Achtung: Manche Maßnahmen schaden mehr als sie nützen

Was Eltern auf keinen Fall tun sollten: Milch zu trinken geben. Das rät die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf kindergesundheit-info.de. Flüssigkeit ist zwar oft hilfreich, um Vergiftungen zu verdünnen. Milch kann jedoch in vielen Fällen dazu führen, dass die Giftaufnahme durch den Darm sogar beschleunigt wird.

Besser ist es, wenn das Kind Wasser in kleinen Schlucken trinkt. Wichtig dabei: Eltern sollten bewusstlosen Kindern niemals Flüssigkeit einflößen. Außerdem sollten Eltern nicht versuchen, ihr Kind auf irgendeine Art zum Erbrechen zu bringen. Das kann Verätzungen durch erneuten Kontakt mit der Substanz sogar noch verschlimmern.

Was tun bei Haut und Augenkontakt?

Nicht nur Kindern, auch Erwachsene können mit Giftstoffen in Kontakt kommen. Handelt es sich um Haut- oder Augenkontakt, ist es wichtig, das Gift mit Wasser zu verdünnen.

Egal ob Haut oder Augen: Die Stelle sollte man unter fließendem Wasser gründlich spülen - mindestens zehn bis fünfzehn Minuten. Dazu rät der MHD. Ist auch die Kleidung benetzt, sollte man diese sofort entfernen. Wenn möglich trägt man dabei Handschuhe. Sind die Augen betroffen, sollte man laut BZgA nach dem Ausspülen sofort eine augenärztliche Praxis aufsuchen.

Sollte eine Person mit giftigem Pflanzenschutz- oder Schädlingsbekämpfungsmittel in Berührung gekommen sein, empfehlen die Malteser: auf einen Notarzt warten, wenn man keine anderen Hinweise der Giftrufzentrale bekommt. Denn durch eine Beatmung des Betreffenden, könnte man sich sonst selbst in Gefahr bringen.

Hat jemand giftige Dämpfe eingeatmet, sollte man laut BZgA sofort für frische Luft sorgen. Also Fenster und Türen öffnen und Betroffene wenn möglich ins Freie bringen.

Giftstoffe gehören hinter verschlossene Türen

Grundsätzlich gehören Putzmittel weggesperrt, damit sie nicht in falsche Hände geraten. Das gilt insbesondere, wenn im Haushalt Kinder oder auch demente Personen leben. Gerade Kleinkinder entdecken ihre Umwelt phasenweise über den Mund, so die Berliner Charité. Bei ihnen ist die Vergiftungsgefahr besonders hoch.

Außerdem sollte man Putzmittel oder andere Chemikalien niemals in Getränkeflaschen oder andere ungekennzeichnete Verpackungen umfüllen, warnt das Forum Waschen. Denn sonst kann es zu Verwechslungen, und dann zu Vergiftungen kommen.

© dpa-infocom, dpa:231102-99-800226/2


Von dpa
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