Der Vulkan Semeru auf der indonesischen Insel Java kommt weiter nicht zur Ruhe. Am Tag nach einer schweren Eruption, bei der der Feuerberg eine zwei Kilometer hohe Aschesäule in den Himmel gespuckt hatte, brodelte er im Inneren bedrohlich weiter, wie der örtliche Katastrophenschutz mitteilte. Bei dem Ausbruch am Mittwoch hatten drei Menschen durch glühendes Material Verbrennungen erlitten.
Während der Eruption waren unter anderem pyroklastische Ströme an der Südflanke 14 Kilometer in Richtung Tal herabgeflossen - Lawinen aus heißem Gas und Gestein, die mit hoher Geschwindigkeit an Vulkanhängen herabstürzen. Zahlreiche Häuser seien teilweise schwer beschädigt worden, hieß es. Mehr als 1.100 Menschen suchten in Notunterkünften Zuflucht.
Die Behörden warnten auch vor Laharen, schnell fließenden Schlamm- und Schuttströmen aus einer Mischung aus Wasser und Gesteinsmaterial. Die Vulkanologiebehörde hielt die höchste Warnstufe aufrecht und betonte, der Semeru verhalte sich weiterhin unberechenbar. Menschen in der Umgebung sollten den südöstlichen Teil des Berges unbedingt meiden.
Der Semeru ist mit seinen knapp 3.700 Metern der höchste Berg auf Indonesiens am dichtesten besiedelter Insel Java - und einer der aktivsten Vulkane des Landes. Zuletzt hatte es Ende 2022 einen heftigen Ausbruch gegeben. 2021 waren bei einer Eruption Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Der Vulkan ist einer von etwa 130 aktiven Feuerbergen des Inselstaates. Indonesien liegt auf dem pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde.
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