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Veröffentlicht am 15.12.2025 14:39

Wärmeschutz-Test: Was habe ich für Fensterscheiben?

Mit dem Kerzen- oder Feuerzeugtest kann man Zweifach- und Dreifachverglasung sowie Wärmeschutzbeschichtungen erkennen: Violette Spiegelbilder deuten auf eine Beschichtung hin. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Mit dem Kerzen- oder Feuerzeugtest kann man Zweifach- und Dreifachverglasung sowie Wärmeschutzbeschichtungen erkennen: Violette Spiegelbilder deuten auf eine Beschichtung hin. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)
Mit dem Kerzen- oder Feuerzeugtest kann man Zweifach- und Dreifachverglasung sowie Wärmeschutzbeschichtungen erkennen: Violette Spiegelbilder deuten auf eine Beschichtung hin. (Foto: Christin Klose/dpa-tmn)

Zweifachverglasung oder Dreifachverglasung? Mit oder ohne Wärmeschutzbeschichtung? Wer nicht weiß, mit welchem Fenstertyp und welcher Verglasung er es in Haus oder Wohnung zu tun hat, der kann die Produktbezeichnung und die Angabe des Produktionsjahres im Randverbund der Verglasung finden. Wurden die Fenster etwa vor 1995 eingebaut, haben sie laut Verbraucherzentrale Bundesverband in der Regel keine Wärmeschutzverglasung. 

Und wenn die Angabe des Produktionsjahres nicht am Fenster zu finden ist? Auch dann gibt es eine Möglichkeit, mehr über Ihre Scheiben zu erfahren. Und zwar mit Hilfe eines Kerzen- oder Feuerzeugtests. Der Verband Fenster + Fassade (VFF) rät, dafür das Feuerzeug anzuknipsen oder eine Kerze anzuzünden und die Flamme dicht von innen an die Scheibe des jeweiligen Fensters zu halten. Die Anzahl und die Farbe der Flammen, die sich nun im Spiegelbild der Scheibe zeigen, lassen auf die Art der Verglasung schließen.

Violette Färbung zeigt die Wärmeschutzbeschichtung

Bei einer Zweifachverglasung ohne Wärmeschutzbeschichtung, wie sie vor 1995 verbaut wurde, sehen Sie laut VFF zum Beispiel insgesamt vier Flammen im Spiegelbild, die sich zu zwei Paaren gruppieren. Alle vier Flammen haben dabei die gleiche Farbe.

Bei neueren, seit 1995 verbauten Zweifachverglasungen mit Wärmeschutzbeschichtung sind ebenfalls vier Flammen als zwei Paare im Fenster zu sehen. Allerdings ist die vom Betrachter aus gesehen zweite Flamme hier leicht violett verfärbt. Das liegt, so erklärt es etwa der Verbraucherzentrale Bundesverband auf seiner Webseite, an einer Metallbedampfung auf der inneren Scheibe. Sie reflektiert das Licht demnach anders als eine unbeschichtete Glasoberfläche. Erscheint eines der hinteren Spiegelbilder verfärbt, handelt es sich demnach übrigens um eine Sonnenschutzverglasung.

Drei Paare stehen für Dreifachverglasung

Sie sehen in der Scheibe sechs Flammen-Spiegelbilder, die jeweils drei Paare bilden – und zwei der Flammen, nämlich die zweite und die fünfte, sind leicht violett? Dann handelt es sich um eine Dreifachverglasung mit Wärmeschutzbeschichtung, wie sie seit etwa 20 Jahren verbaut wird. 

Der VFF sieht bei solchen Gläsern - ebenso wie bei Zweifachverglasungen mit Wärmeschutzbeschichtung, die seit 1995 gefertigt wurden – aus energetischer Sicht keine Notwendigkeit zum Austausch. 

Alles dicht? Das verrät der Papier-Test

Flackert allerdings beim Test die Flamme Ihres Feuerzeugs oder der Kerze deutlich, kann das auf Zugluft im Raum hindeuten – und man könnte einmal prüfen, ob die Dichtungen der Fenster noch richtig funktionieren.

Um das herauszufinden, kann man ein Blatt Papier zwischen äußeren Rahmen und Fensterflügel klemmen. Lässt es sich problemlos herausziehen, ist das Fenster der Verbraucherzentrale Bremen zufolge sehr wahrscheinlich undicht. Dann empfiehlt es sich, die Dichtungen zu erneuern oder die Fensterflügel neu zu justieren.

Stichwort Rahmen: Wenn der Fensterrahmen gerissen, gebrochen, verzogen oder morsch ist, kann das wiederum ein guter Grund für einen Fenstertausch sein. Denn dann geben die Rahmen, so der Verbraucherzentrale Bundesverband, viel Wärme nach außen ab.

Übrigens: Ist der Rahmen der Fenster noch in Ordnung und schließt dicht, kann es sich auch lohnen, nur die alte Verglasung ohne Wärmeschutzbeschichtung zu erneuern. Denn das ist, so schreibt der Verbraucherzentrale Bundesverband auf seiner Webseite, günstiger als das Fenster komplett auszutauschen - und es ändert sich dann auch nichts am Erscheinungsbild des Gebäudes. Allerdings müssen für einen solchen Verglasungstausch auch die Beschläge des Fensters intakt sein - und der Rahmen stabil genug für neue Fensterflügel mit moderner Verglasung.

© dpa-infocom, dpa:251215-930-426650/1


Von dpa
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