Christian Streich wird mit dem Walther-Bensemann-Preis ausgezeichnet. Der 59-Jährige habe sich als Trainer des SC Freiburg „immer wieder, gerade auch in diesem Jahr, gesellschaftspolitisch engagiert“, sagte „Kicker“-Chefredakteur Jörg Jakob zur Wahl. „Er war die klarste Stimme des Fußballs gegen die antidemokratischen Kräfte in unserem Land.“ Die Ehrung sei „ein Zeichen für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt“ sowie zugleich eine Anerkennung der Arbeit des badischen Bundesligisten.
Streich übergab den Trainerposten bei den SC-Profis nach mehr als zwölf Jahren im Sommer an seinen früheren Kapitän Julian Schuster. Zuvor hatte er schon viele Jahre erfolgreich im Nachwuchs der Freiburger gearbeitet.
„Die Bundesliga verlor damit einen herausragenden, gleichsam immer auch bodenständigen Typen, der die Auswüchse und Fehlentwicklungen seiner Branche erkannte und benannte, ohne als Lautsprecher oder Besserwisser zu wirken“, meinte Jakob. Streich vertrete und verkörpere „absolut glaubwürdig“ die Werte von „Kicker“-Gründungsvater Bensemann.
Vor Streich haben auch schon andere berühmte Trainer wie Franz Beckenbauer, Otto Rehhagel, Ottmar Hitzfeld und Joachim Löw den Preis erhalten. Der Ex-Freiburger soll seine Auszeichnung bei der Gala der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur am 25. Oktober in Nürnberg entgegennehmen. Womöglich erhält er sogar noch einen zweiten der begehrten Preise. Mit seinem Satz „Jagger, Keith Richards, Ron Wood - die sind Kult. Ich bin ein Kültle“ steht Streich im Finale um den Fußballspruch des Jahres.
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