Einen Tag vor dem WM-Straßenradrennen in Glasgow hat der Vater von Titelverteidiger Remco Evenepoel für großen Wirbel gesorgt und einen Teamwechsel seines Sohnes in Betracht gezogen. Dabei soll offenbar auch der deutsche Rennstall Bora-hansgrohe als neuer Arbeitgeber des belgischen Jungstars im Gespräch sein.
„Um die Tour zu gewinnen, müssen alle Puzzleteile zusammenpassen. Ich spreche nicht nur von seinen Teamkollegen, sondern auch von der Ausrüstung, der Ernährung, dem Betreuerstab, den Trainingslagern...“, sagte Patrick Evenepoel, der einst selbst Radprofi war, der Zeitung „La Dernière Heure“.
Das Soudal-Quick-Step-Team könne seinem Sohn nicht die Garantie bieten, bei der Frankreich-Rundfahrt um den Sieg mitzufahren. „Vielleicht ist es in drei Jahren so weit, aber Remco möchte nächstes Jahr zu den Besten bei der Tour gehören. (...) Daher kann ich nicht garantieren, dass er bleiben wird“, sagte Evenepoel Senior, wenngleich sein Sohn noch langfristig gebunden ist.
Der britische Radrennstall Ineos wurde zuletzt schon als mögliches neues Team des 23-Jährigen gehandelt. „Nicht nur von Ineos. Ich hatte Kontakt zu fünf großen Teams, von denen drei sehr konkret waren konkret“, ergänzte Patrick Evenepoel. Laut der Zeitung „Het Laatste Nieuws“ soll es sich neben Bora-hansgrohe um die Teams Lidl-Trek und Israel-Premier Tech handeln. Das einzige deutsche WorldTour-Team versucht bereits seit geraumer Zeit, ein Team für die großen Rundfahrten aufzubauen. Evenepoel, der bereits die Vuelta gewann, würde perfekt ins Team passen.
Teammanager Patrick Lefevere von Evenepoels jetzigem Rennstall bezeichnete die Aussagen seines Landsmannes als „dumm“ und zeigte sich verärgert: „Vor einer Woche sagt Remco, dass die Gerüchte 'Bullshit' seien, in der darauffolgenden Woche sagt sein Vater das Gegenteil. Die Familie Evenepoel muss sich einigen.“
© dpa-infocom, dpa:230805-99-720459/2