In Marktl im Landkreis Altötting entscheiden die Bürger am Sonntag über den Bau von Windrädern auf ihrem Gemeindegebiet. Die Anlagen sind Teil des geplanten größten bayerischen Windparks. Geplant waren auf dem Gemeindegebiet ursprünglich 4 von insgesamt 40 Anlagen im Altöttinger Forst.
Inzwischen gibt es nach Protesten ein verkleinertes Konzept mit weniger Rotoren und größeren Abständen zu Wohnhäusern - auch um eine Ablehnung beim Bürgerentscheid in Marktl zu verhindern. Der Kompromiss sieht nur noch 27 Anlagen vor. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hatte kürzlich in Marktl bei einer Bürgerversammlung dafür geworben.
Ende Januar hatten die Bürgerinnen und Bürger in der Nachbargemeinde Mehring den Bau von Windanlagen abgelehnt. Allein auf Mehringer Gebiet sollten rund zehn Windräder entstehen.
Das Nein der Mehringer zu dem bayerischen Prestigeprojekt hatte für viel Wirbel und für Streit um die politische Verantwortung gesorgt. Mehrfach reiste Wirtschaftsminister Aiwanger in die Region. Zeitweise brodelt es auch in der Bürgerinitiative - just vor einem Besuch Aiwangers hatten drei Mitglieder unter Verweis auf ein zunehmendes Erstarken von AfD-Anhängern die Initiative verlassen.
Die geplanten 40 Windräder hätten mit einer Leistung von 288 Megawatt rechnerisch rund 150.000 Haushalte mit Windstrom versorgen können. Mit den nun angestrebten 27 Windrädern wird laut Wirtschaftsministerium mit einem Stromertrag von gut 370 Millionen Kilowattstunden kalkuliert. Der Windpark soll auch dem bayerischen Chemiedreieck mit Tausenden Arbeitsplätzen Energie liefern.
In Marktl hatte der Gemeinderat im Februar ein Ratsbegehren auf den Weg gebracht. Vertreter der Bürgerinitiative „Gegenwind Altötting“ hatten laut Gemeinde der Fragestellung zugestimmt.
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