Wird es draußen kalt, ziehen wir uns wärmer an, logisch. Doch im Auto kann dicke Winterkleidung zur Gefahr werden, besonders für Kinder und Babys in Kindersitzen.
Wird solche Kleidung vor dem Anschnallen nicht ausgezogen, könnte der Sicherheitsgurt nicht korrekt und eng genug am Körper anliegen, erläutert der Automobil-Club Verkehr (ACV). Denn selbst wenn der Gurt straff gezogen wird, könnte aufgrund der dicken Kleidung eine gefährliche Lücke entstehen, was man als Gurtlose bezeichnet, so die Fachleute.
Speziell Babys und Kleinkinder benötigen aufgrund ihrer geringeren Körperspannung und der Passform der 5-Punkt-Gurte einen „besonders festen“ Sitz. Ansonsten könnten sie bei einem Aufprall oder sogar schon bei einer Vollbremsung aus den Sitzen katapultiert werden.
Nicht nur der zu lockere Sitz kann bei dicker Bekleidung zum gefährlichen Problem werden, sondern auch die nicht mehr korrekte Gurtführung. Häufig liegt der Beckenteil eines 5-Punkt-Gurtes dann nicht direkt am Übergang von Becken zu Oberschenkeln an, wie er es soll, sondern wird etwa durch eine voluminöse Winterjacke über den Bauchraum gedrückt.
„Da der Bauchraum keine knöcherne Schutzstruktur bietet, kann der Gurt tief einschneiden und schwere innere Verletzungen verursachen“, erläutert ACV-Sprecher Philipp Mathey. Daher sollte man Kinder immer ohne Winterjacken anschnallen – selbst auf kurzen Strecken, etwa zur Schule oder Kita.
Damit der Nachwuchs nicht friert, hat der ACV folgende Tipps:
Gurtlose ist nicht nur ein Problem beim Anschnallen von Kindern – auch Erwachsene sollten daher auf zu dicke Winterkleidung im Auto verzichten. Zudem kann sie die Bewegungsfreiheit einschränken und die Sicht behindern. Dicke Jacken und Schals also ausziehen.
Auch bei Erwachsenen müsse der Gurt eng an den Hüftknochen anliegen, um die bestmögliche Schutzwirkung zu gewährleisten, betont Mathey. Außerdem sollte man diese Ratschläge beherzigen:
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