Nach einer Serie von bundesweiten Bombendrohungen hat das Cybercrime-Zentrum bei der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe Anklage gegen zwei Männer erhoben.
Ein heute 20-Jähriger aus dem Hohenlohekreis in Baden-Württemberg soll im Herbst 2023 insgesamt 51 Drohnachrichten an Schulen, Universitäten, Medienhäuser und Religionsgemeinschaften verfasst und verschickt haben. Ein 21 Jahre alter Komplize, der im September 2024 in Baden-Württemberg festgenommen worden war, soll den 20-Jährigen unterstützt und bestärkt haben, wie die Anklagebehörde mitteilte.
Die Empfänger der Mails saßen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Die Männer gaben den Vorwürfen zufolge vor, dass die Drohmails von der Terrororganisation Hamas stammten. Sie drohten schwere Sprengstoffanschläge an. Darin kündigten sie auch an, Säuglinge, Kinder und Menschen mit Behinderung umbringen zu wollen.
Dem 21 Jahre alten, aus Hamburg stammenden Mann wird zudem versuchte Anstiftung zum Mord zur Last gelegt. Er soll im Juli vor zwei Jahren bei zwei anderen Personen einen Mord in Auftrag gegeben und dafür 3.000 Euro bezahlt haben. Der Mordauftrag, der sich gegen eine Person aus Offenbach am Main richtete, wurde nicht ausgeführt. Der Verdächtige sitzt seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft.
Gegen einen dritten Verdächtigen laufe noch ein Verfahren wegen der Beteiligung an Bombendrohungen, wie ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft erläuterte. Im November 2023 waren im Zusammenhang mit der Drohmail-Serie unter anderem Wohnungen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen durchsucht worden. Zu dem Zeitpunkt hatte es bereits rund 250 dieser Drohungen gegeben, die zahlreiche Großeinsätze der Polizei ausgelöst hatten.
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