Beim Terroranschlag auf das israelische Generalkonsulat in München vor etwa einem halben Jahr hat der Täter sein Anschlagsziel zunächst nicht gefunden. Er musste sich auf dem Gelände mit einer Handy-App orientieren. Das sagte Sebastian Herre, Leiter der Soko beim Landeskriminalamt (LKA) in München. Kameraaufzeichnungen machten deutlich: Der Täter habe sich „die Tatausführung um einiges anders vorgestellt“.
Der 18 Jahre alte Österreicher schoss demnach zunächst auf das Fenster eines anderen Gebäudes und kletterte dort hinein. Er sei dort im Erdgeschoss umhergeirrt, habe das Gebäude dann wieder übers Fenster verlassen, sagte Herre weiter.
Dass er mit dem Angriff auf das Konsulat keinen Erfolg hatte, lag auch daran, dass die Einrichtung wegen eines Gedenkens zum Jahrestag des Olympia-Attentats 1972 geschlossen war.
Der Täter starb nach einem Schusswechsel mit der Münchner Polizei – zwölf Minuten, nachdem er sein Auto im Bereich des Generalkonsulats abgestellt hatte, wie Herre sagte.
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