In einem Zug von Memmingen nach München ist es nach einem Spiel der Bayernliga zu Ausschreitungen von Fußballfans gekommen. Von verletzten Menschen sei nichts bekannt, mehrere Fahrgäste im Zug seien aber verängstigt gewesen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Außerdem habe es Sachbeschädigungen gegeben. Unter den Fans waren den Angaben zufolge auch etwa 60 Ultra-Fans des TSV 1860. Auch auf dem Hinweg soll es bereits zu Ausschreitungen gekommen sein.
Nachdem Fans der zweiten Mannschaft des TSV 1860 München beim Auswärtsspiel ihrer Mannschaft schon beim Verlassen des Bahnhofs in Memmingen Pyrotechnik abgebrannt hatten, habe der Zugführer sich wegen der „aufgeheizten Stimmung bei den Fans“ geweigert, ohne Polizeibegleitung loszufahren.
Mehrere Bundespolizisten hatten die Strecke darum auf der Straße begleitet und halfen gemeinsam mit Beamten der Landespolizei dabei, dass unbeteiligte Fahrgäste aussteigen konnten.
Der Zug aus Memmingen wurde nach Angaben der Bundespolizei am Münchner Hauptbahnhof umgeleitet. Dafür seien mehrere Gleise zeitweise gesperrt worden, damit die Identität der mutmaßlichen Randalierer festgestellt werden konnte. Von 70 Personen seien die Personalien erfasst worden.
Größtenteils hätten sich die Fans ruhig verhalten und kooperativ gezeigt. 120 Polizisten erwarteten den Zug aus Memmingen am Bahnhof, die Bundespolizei erfasste die Schäden im Zug, darunter Graffitis, Klebesticker, Verschmutzungen und oberflächliche Beschädigung an Sitzen.
Die Bundespolizei ermittelt nun wegen Sachbeschädigungen im Zug, Zünden von Pyrotechnik und eines möglichen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz und Hausfriedensbruch. Außerdem hatten mehrere Fans des TSV 1860 den Angaben zufolge die Einlasskontrollen in Memmingen überlaufen, um ohne Ticket ins Stadion zu kommen.
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