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Veröffentlicht am 08.01.2024 16:21, aktualisiert am 09.01.2024 19:55

Bauerndemo und Bahnstreik: Welches Chaos folgt ab Mittwoch?

Die erste Januarwoche nach den Weihnachtsferien steht deutschlandweit im Zeichen des Protests: Der Deutsche Bauernverband hat die sieben Tage zur „Aktionswoche” ausgerufen, die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GdL) plant ab Mittwoch den nächsten Ausstand. Was heißt das für die Region?

Die Gewerkschaft will im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn (DB) nach eigenen Angaben vom 10. Januar, 2 Uhr, bis 12. Januar, 18 Uhr, die Arbeit im Personenverkehr niederlegen. Der Notfahrplan der Bahn sieht in Westmittelfranken deutliche Ausdünnungen vor.

Zweistundentakt auf der S6, Go-Ahead nicht betroffen

So wird der S-Bahn-Verkehr rund um Nürnberg massiv beeinträchtigt sein. Auf der S4 von und nach Ansbach sind die meisten Fahrten bereits als Ausfall gekennzeichnet. Die Züge der Privatbahn Go-Ahead könnten fahren - mit dem Unternehmen hat die GdL zuletzt eine Einigung über einen neuen Tarifvertrag erzielt.

Auf der S6 (Nürnberg-Neustadt/Aisch) plant die DB immerhin einen Zweistundentakt. Der Regionalexpress zwischen Nürnberg und Würzburg könnte sporadisch verkehren.

Auch auf den Nebenstrecken in Westmittelfranken fallen Züge aus, allerdings in unterschiedlicher Intensität: Während etwa zwischen Wicklesgreuth und Windsbach am Mittwoch kein Bahnverkehr herrschen soll, plant die DB zwischen Neustadt und Steinach zumindest mit einigen Fahrten. Entsprechend empfiehlt die Bahn, sich vorab auf bahn.de oder im DB Navigator am Smartphone über etwaige Verbindungen zu erkundigen.

Der Organisationsgrad der GdL gilt in Franken im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland traditionell als weniger hoch.

Nächste Demos der Landwirte in Ansbach und Emskirchen?

Zur „Aktionswoche” der Landwirte stehen derweil weitere Veranstaltungen auf dem Programm. Am Mittwoch plant der Bayerische Bauernverband (BBV) eine Protestkundgebung in Augsburg, am Freitag dann in Nürnberg.

Schon am Montag hatten die Bauern in der Region den Verkehr großflächig zum Erliegen gebracht.

Für Mittwoch, 10. Januar, ist für Ansbach nun bereits der nächste Demonstrationszug mit Traktoren angemeldet, teilt die Pressestelle der Stadt auf FLZ-Anfrage mit. Einer Pressemitteilung der Stadt zufolge ist mit Behinderungen im Berufsverkehr zu rechnen. Ebenfalls am Mittwoch soll auch auf der Bundesstraße 8 zwischen Bräuersdorf und Emskirchen erneut demonstriert werden, wie die Polizeiinspektion Neustadt Informationen der Fränkischen Landeszeitung bestätigte.

Los geht es für die Landwirte im Ansbacher Raum um 6.30 Uhr in Claffheim. Sie fahren über die Bandelstraße, Philipp-Zorn-Straße, Eyber Straße, Residenzstraße und den Hohenzollernring zum Messegelände in der Schalkhäuser Straße. Von dort soll es in einer weiteren Runde über die Promenade und die Residenzstraße zur Abschlusskundgebung wieder zurück ans Messegelände gehen. Auch nach dem Abschluss am Messegelände kann es durch abfahrende Traktoren zu Beeinträchtigungen kommen. Ab etwa 15.30 Uhr haben die Organisatoren angekündigt, die Route erneut zu fahren.

Wer den Protest angemeldet hat, berichtet die Verwaltung nicht. Der Polizei zufolge handelt es sich um eine Privatperson, nicht um einen Verband. Es seien bis zu 150 Traktoren und eine Dauer von etwa drei Stunden für die erste Fahrt angekündigt worden, erklärt ein Polizeisprecher.

Die Demonstrationsfahrt auf der B8 im Emskrichener Raum beginnt um 6 Uhr in Bräuersdorf und soll zwei Stunden lang dauern. Aufgerufen sind dazu neben Landwirten mit Traktoren und Traktorgespannen auch Lastwagenfahrer von Speditionen und Handwerker.

Weitere Verkehrsbehinderungen sind am Freitag programmiert, wenn Landwirte aus Westmittelfranken zur Großkundgebung nach Nürnberg anreisen. Entsprechende Schlepperfahrten kündigen Neustadts und Ansbachs Kreisobmänner Jürgen Dierauff und Reinhold Meyer an.

Am Montag legten Landwirte bereits in Ansbach große Teile des Verkehrs lahm. Für Pendler könnten anstrengende Tage folgen. (Foto: Jim Albright)
Am Montag legten Landwirte bereits in Ansbach große Teile des Verkehrs lahm. Für Pendler könnten anstrengende Tage folgen. (Foto: Jim Albright)
Am Montag legten Landwirte bereits in Ansbach große Teile des Verkehrs lahm. Für Pendler könnten anstrengende Tage folgen. (Foto: Jim Albright)

Johannes Hirschlach
Johannes Hirschlach
Redakteur für Digitales
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