Mit dem Bettenmachen ist das so eine Sache. Viele von uns haben von klein auf gelernt: Wenn man aufsteht, wird das Bettzeug ordentlich auf der Matratze zusammengelegt.
Entweder hält man auch noch im Erwachsenenleben an dieser Gewohnheit fest. Oder man lässt die Decke morgens einfach zerwühlt auf dem Bett liegen, weil man ohnehin immer wieder auch tagsüber gerne hinein kriecht. Oder weil man Bettenmachen für überbewertet hält.
Nun gibt es schlechte Nachrichten für beide Fraktionen: So oder so ist das nicht gut für die Matratze, sagt Claudia Wieland vom Fachverband Matratzen-Industrie im Interview.
Claudia Wieland: Besser nicht. Am besten schlägt man erst mal die Bettdecke zurück. So kann Feuchtigkeit von der Nacht aus der Matratze und aus dem Bettzeug gut an die Raumluft übergehen. Das ist hauptsächlich Schweiß, den wir beim Schlafen abgeben. Danach sollte man gut stoßlüften - die Feuchtigkeit gelangt darüber aus dem Schlafzimmer.
Dann, wenn man es unbedingt so mag, kann man sein Bett machen. Aber wir empfehlen, zum Beispiel die dicken Tagesdecken - wie man sie früher gerne über dem Bett ausgebreitet hat - nicht zu nutzen. Damit immerzu Luft an die Matratze gelangt und sie gut auslüften kann.
Ich persönlich schüttele die Bettdecke auf und schlage sie einmal um, so dass nicht die ganze Matratze mit ihr zugedeckt ist. Das kommt natürlich auch ein bisschen auf die Bettdecke an, etwa ob man eine luftig-leichte Decke hat oder eine schwere. Je fester und schwerer die Bettdecke ist, umso mehr deckt sie dann natürlich von der Matratze ab.
Je nach Füllung empfehle ich außerdem, die Kissen vorsichtig aufzuschütteln, damit der Inhalt nicht verklumpt. Bei ergonomisch geformten Kopfkissen aus einem Schaumteil sollte man das aber nicht tun. Das könnte sie im schlimmsten Fall beschädigen.
Ein paar Minuten lang. Vielleicht also erst duschen gehen oder den Kaffee aufsetzen, dann die Fenster öffnen und das Bett machen.
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